Neue Prozessoren und Grafikkarten im Jahr 2024

Im Laufe des Jahres 2024 kommt spannende neue Hardware. Intel etwa will gleich zwei CPU-Generationen an den Start bringen und AMD wohl Zen 5.

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Silizium-Wafer mit aufgedruckten Mikroprozessoren.

(Bild: asharkyu/Shutterstock.com)

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AMD und Intel haben 2024 einiges vor, wenn alles nach ihren Plänen verläuft. Insbesondere bei Prozessoren könnten spannende Duelle anstehen: AMDs Zen-5-Familie gegen Intels nächste Generation. Wobei sich Intel ganz offiziell straffe Ziele gesetzt hat – allein für PCs sollen dieses Jahr zwei CPU-Familien kommen.

In den nächsten Monaten erscheinen erst einmal Notebooks mit Meteor-Lake-Prozessoren (Core Ultra 100). Gen Sommer kommt Lunar Lake extra für schlanke Notebooks – zumindest einige Designs dürften in Konkurrenz für Apples MacBook Air ohne Lüfter auskommen. Bis zum Jahresende folgt Arrow Lake, dann auch wieder für Desktop-PCs. Spannend wird hier der Chiplet-Mix mit moderner Fertigungstechnik aus eigenem Haus mit der von TSMC.

Träger geht das Jahr bei AMD los, nämlich erstmal nur mit einer Neuauflage der Zen-4-Prozessoren Ryzen 7040U/H (Phoenix) als Ryzen 8040U/HS (Hawk Point). In Desktop-PCs gelangt die Baureihe bald als Ryzen 8000G.

Die größte Unbekannte ist, wann AMD seine Zen-5-CPUs vorstellt. Zen 5 soll größere Änderungen am Kerndesign bringen, mit einem breiteren Aufbau. Eine AMD-Roadmap verspricht die Desktop-CPU-Serie Granite Ridge für dieses Jahr, allerdings stammt diese Roadmap aus dem Juni 2022. Hält AMD seinen Zeitplan ein, fahren sowohl AMD als auch Intel das Bestmögliche an Fertigungstechnik und CPU-Architektur gegeneinander auf.

AMDs CPU-Client-Roadmap vom Juni 2022. Granite Ridge mit Zen-5-Architektur ist laut ihr für das Jahr 2024 vorgesehen.

(Bild: AMD)

Bei Grafikkarten hält zumindest der Marktführer Nvidia vorerst seine Füße still – die GeForce RTX 5000 kommen voraussichtlich erst 2025. Dieses Jahr gibt es nur einen leicht verbesserten Refresh: Auf der CES zeigt Nvidia wahrscheinlich die GeForce RTX 4080 Super, RTX 4070 Ti Super und RTX 4070 Super.

Eine wahre Wundertüte wird Intels zweite Arc-Grafikkartengeneration alias Battlemage. Die Desktop-PC-Grafikkarten könnten im kommenden Sommer erscheinen. Die erste Generation Alchemist legte im Jahr 2022 einen schlechten Start hin, aber die Grafiktreiber reiften später erheblich. Für Battlemage sind die Voraussetzungen unter anderem deshalb besser.

Bei AMD dürfte bald die Radeon RX 7600 XT als Einstiegsmodell kommen. Die Gerüchteküche spekuliert bereits über die Radeon-RX-8000-Serie mit RDNA-4-Architektur, allerdings sind die Quellen noch unverlässlich. Schenkt man ihnen trotzdem Glauben, sollen die ersten Modelle im dritten Quartal erscheinen.

Womöglich bedient AMD dieses Jahr aber nicht die High-End-Klasse – ein Nachfolger für die Radeon RX 7900 XT(X) soll anscheinend nicht erscheinen. Das könnte der Grund sein, warum man auch nichts mehr von einer GeForce RTX 4090 Ti oder Super hört. Stattdessen will sich AMD angeblich auf die Weiterentwicklung seiner Instinct-Beschleuniger für Rechenzentren konzentrieren, um ein größeres Stück vom KI-Kuchen abzubekommen. Bisher dominiert da Nvidia und scheffelt Milliarden.

Dieses Jahr gehen die ersten Systeme mit AMDs Instinct MI300 ans Netz, darunter der US-amerikanische Supercomputer El Capitan mit einer erwarteten Rechenleistung von zwei Exaflops. Abseits von neuen Hopper-Versionen (H200) etwa mit noch größerem HBM3E-Speicher will Nvidia dieses Jahr Blackwell (B100) nachlegen.

Bei Server-CPUs nimmt Intel den Kernkrieg gegen AMD auf. Sierra Forest bringt 288 Effizienzkerne in einem Prozessor unter – zwei davon lassen sich auf einem Mainboard kombinieren. Mit den 576 Rechenkernen hat selbst Linux bislang noch Probleme.

AMD dürfte seinen Bergamo-Nachfolger immerhin von 128 auf 192 Kerne hieven. Anders als Intel entwickelt AMD keine komplett separate CPU-Architektur, stattdessen opfert Zen 5c Taktfrequenz und Cache für einen kompakteren Aufbau. Dank Simultaneous Multithreading (SMT) kann ein 192-Kerner 384 Threads quasi gleichzeitig abarbeiten.

Im High-Performance-Lager bringt Intel dieses Jahr Granite Rapids als sechste Xeon-SP-Generation – produziert mit eigener Intel-3-Technik. AMD könnte seine Zen-5-Epycs Turin mit bis zu 128 Zen-5-Kernen vorstellen. Erste aufgetauchte Bilder sprechen dafür, dass die Firma bereits Vorserienmuster testet.

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