Brief-Vorschau: Post schaltet "Digitale Kopie" ab

Seit drei Jahren können sich Post-Kunden manche Briefe kostenlos vorab per PDF schicken lassen. Der Dienst rentiert sich anscheinend nicht mehr.

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Die "Digitale Kopie" geht, die in diesem Bild links zu sehende "Briefankündigung" bleibt.

(Bild: Deutsche Post)

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Die Deutsche Post stellt Ende Juni ihren Dienst "Digitale Kopie" ein. Dieser bietet seit 2021 registrierten Kunden die kostenlose Möglichkeit, für Briefe von großen Geschäftskunden wie Versicherungen zusätzlich zum Foto des äußeren Briefumschlags per E-Mail auch ein PDF-Dokument mit dem Briefinhalt zu erhalten. Dabei arbeitet die Post mit GMX und Web.de zusammen.

Sie stelle den Dienst ein, weil ihn immer weniger ihrer Geschäftskunden genutzt haben, erläuterte ein Sprecher der Post gegenüber heise online. Privatkunden hätten nur noch selten Digitale Kopien ihrer Briefe erhalten. Daher habe die Deutsche Post entschieden, den Dienst aus Kostengründen zu beenden.

Kunden der Deutschen Post können sich weiter ihre eintreffenden Briefe, Postkarten und Einschreiben einscannen lassen, die Post nennt den Dienst "Postscan". Er kostet monatlich 15 Euro. Auch der seit Ende Juli 2020 verfügbare Dienst "Briefankündigung" bleibe ebenso den mittlerweile fast 4 Millionen Nutzern in der App "Post & DHL" und über GMX und Web.de erhalten und werde ausgebaut.

Im März 2021, als die "Digitale Kopie" ihren Dienst aufnahm, waren nach Angaben der Post 50 Großversender wie Vodafone und Otto dabei, dazu 10.000 kleinere und mittelständische Unternehmen. Sie müssen eine sichere Schnittstelle nutzen, um die Dokumente als PDF hochzuladen. Wie viele Geschäftskunden letztlich übrig blieben, teilte die Post nicht mit.

Schematische Darstellung des Ablaufs zur Zustellung der Digitalen Kopie

(Bild: Deutsche Post)

Geschäftskunden der Post, die den Dienst "Digitale Kopie" verwenden, verschicken einen Brief eines für den Dienst registrierten Empfängers an ihn per Post, das PDF geht an die Deutsche Post, die überprüft, ob der angegebene Empfänger den Dienst aktiviert hat. Falls nicht, wird das PDF gelöscht. Die Digitale Kopie wird erst dann dem Empfänger zugestellt, wenn die zugehörige physische Briefsendung in den Briefzentren verarbeitet wurde. Hierdurch soll sichergestellt werden, dass der digitale Sendungsinhalt das digitale Abbild eines physischen Briefes ist.

(anw)