ADAC-Pannenstatistik 2024: Junge Elektroautos zuverlässiger als Verbrenner ​

Elektroautos der Baujahre 2020 und 2021 überzeugen in ADAC-Pannenstatistik 2024. Starterbatterien bleiben bei E-Autos und Verbrennern das größte Problem.

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Eine Person schiebt einene PKW, dahinter Sonnenaufgang

(Bild: DimaBerlin/Shutterstock.com)

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Eine detaillierte "Pannenstatistik 2024" mit besonderem Fokus auf den Vergleich zwischen Elektroautos und Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor hat der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) veröffentlicht. Die Auswertung von über 3,5 Millionen Panneneinsätzen im vergangenen Jahr (knapp 118.000 mehr als im Vorjahr) ergibt ein überraschendes Bild: Zumindest in jungen Jahren schneiden Elektroautos bei der Pannenanfälligkeit besser ab als Verbrenner.

So haben E-Autos des Baujahrs 2021 eine Pannenkennziffer von 2,8 Pannen pro 1000 Fahrzeuge, Verbrenner hingegen 6,4. Elektroautos mit Erstzulassung 2020 haben auf 1000 Fahrzeuge gerechnet immerhin 1,9 Pannen weniger als die entsprechenden Verbrenner. Mit der zunehmenden Elektromobilität steigt auch die Zahl der ADAC-Einsätze bei Elektroautos: Von 15.000 Fällen im Jahr 2022 hat sich die Zahl auf 30.000 Pannen verdoppelt. Im Vergleich zur Gesamtzahl der Einsätze nimmt das jedoch sehr gering aus.

Junge Elektrofahrzeuge, die im Jahr 2021 zugelassen wurden, haben laut ADAC eine geringere Pannenkennziffer als gleich alte Verbrenner.

(Bild: ADAC)

Für eine abschließende Bewertung der generellen Pannensicherheit von E-Autos sei es noch zu früh, warnt der Pannendienst. Noch fehlten Langzeiterfahrungen, ob Batterien ähnlich lange halten wie Verbrenner-Motoren, heißt es in dem ADAC-Report. Auch die stärkere Belastung für Reifen und Fahrwerk durch das höhere Gewicht könne sich erst nach Jahren zeigen.

Als signifikante Vorteile von Elektroautos sieht der ADAC nach aktuellem Stand zwei Bereiche: Weniger Probleme gibt es bei Schlüsseln und Schlössern sowie beim Antrieb. Bei Letzterem dürfte der einfachere technische Aufbau von E-Motoren der Grund sein. Kaum Unterschiede im Pannenverhalten zeigen sich dagegen bei Karosserie, Bremsen und Fahrwerk. Der ADAC plant, den Systemvergleich in den nächsten Jahren weiter auszubauen.

Für die detaillierte Pannenstatistik wertete der ADAC 156 Modellreihen von rund 20 Automarken aus, die in den Baujahren 2014 bis 2021 mindestens 7000 Zulassungen in zwei Jahren aufwiesen. Dabei zeigten sich unter den 2021 Zugelassenen als zuverlässigste Modelle der BMW i3 und der Mini (jeweils 0,4 Pannen pro 1000 Fahrzeuge) sowie der BMW X1 (0,7), gefolgt vom Suzuki Ignis (0,8) und den BMW 1ern und 2ern (jeweils 0,9). Die hinteren Plätze belegen der Toyota Yaris (27,8), Ford Kuga (25,4), Toyota C-HR (22) und Fiat Ducato (21,4).

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Bereits im März teilte der ADAC mit, dass die häufigste Pannenursache mit 44,1 Prozent sowohl bei Elektroautos als auch Verbrennern weiterhin eine schwache oder defekte Starterbatterie ist, noch etwas häufiger als im Vorjahr (43,2 Prozent). Das Problem sind in der Regel zu lange Standzeiten. Die Hersteller seien gefragt, das Batteriemanagement weiter zu verbessern. Seit Jahren rät der ADAC daher zur regelmäßigen Wartung und dazu, auch Kurzstreckenautos gelegentlich auf eine längere Tour zu schicken. Auf Platz zwei der häufigsten Probleme folgen Motor und Motorelektronik (22,8 Prozent). Pannen an Anlasser, Generator oder Bordnetz (10,5 Prozent) bilden die dritthäufigste Ursache, gefolgt von defekten Reifen (8,8 Prozent) und Schließsystemen (7,1 Prozent).

Auch bei den jungen Elektroautos des Baujahrs 2021 zeigt sich die Batterie als Schwachstelle Nummer eins. Mit 1,2 Pannen pro 1000 Fahrzeugen schneiden sie aber auch hier deutlich besser ab als Verbrenner (2,4). Auch bei der zweithäufigsten Ursache, defekten Reifen, stehen E-Autos besser da, vermutlich wegen der geringeren Fahrleistung.

Die häufigsten Pannenursachen

(Bild: ADAC)

(vza)