High-End-Smartphone mit optischem Zoom: Sony Xperia 1 VI kostet 1400 Euro

Optischer Zoom, Klinkenbuchse und Speicherkartenfach: Das Xperia 1 VI ist im Smartphone-High-End eine Ausnahmeerscheinung. Doch beim Display hat Sony gespart.​

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Sony Xperia Handy

(Bild: Sony)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Robin Brand

Sony hat den Nachfolger für das Xperia 1 V vorgestellt. Das neue Aushängeschild Xperia 1 VI ist aber nicht in jeder Hinsicht eine Weiterentwicklung; hier und da hat der Hersteller den Rotstift angesetzt. Und in einer Hinsicht bleibt es sogar hinter manchem Einsteiger-Smartphone zurück.

Die augenfälligste Änderung des 1400 Euro teuren Xperia 1 VI betrifft den Bildschirm: Sony weicht vom langgezogenen 21:9-Format ab. Stattdessen steckt ein Display mit einem Seitenverhältnis von 19,5:9 im Gehäuse. Dadurch ist das Xperia 1 VI etwas breiter und kürzer als der Vorgänger und ähnlich dimensioniert wie andere High-End-Geräte. Vorder- und Rückseite sind von Gorilla Glass Victus geschützt, gegen Wasser und Staub ist das Gehäuse gemäß IP65/68 geschützt.

Im Unterschied zu anderen High-End-Smartphones, die meist mit 6,7- oder 6,8-Zoll-Bildschirmen bestückt sind, misst der Bildschirm des 1 VI nur 6,5 Zoll in der Diagonalen. Die Frontkamera sitzt im Gehäuserahmen oberhalb des Displays, weshalb es nicht von einem Kameraloch unterbrochen ist. Einen Rückschritt macht Sony in Sachen Displayauflösung: Stellten die Vorgänger noch 3840 × 1644 Bildpunkte (644 dpi) dar, muss man sich beim 1 VI mit FullHD+ begnügen. Laut Sony soll sich das positiv auf die Laufzeiten auswirken. Allerdings hätte man das auch anders erreichen können: Indem man im Einstellungsmenü die Möglichkeit bereitstellt, die Auflösung selbst einzustellen, wie es zum Beispiel Samsung tut. Das Panel deckt nach Herstellerangaben den DCI-P3-Farbraum komplett ab. Eine Automatik regelt die Bildwiederholrate zwischen 1 und 120 Hz.

Mit der Kamera weiß sich Sony von der Konkurrenz abzusetzen. Denn abermals baut der Hersteller ein echtes optisches Zoom in sein Premiummodell. Das Telezoom deckt den Brennweitenbereich von 85 bis 170 mm (gemäß KB) ab. Das Tele des Vorgängers hatte nur bis 125 mm gereicht. Als Sensor kommt unverändert ein 1/3,5" Zoll großer Exmor RS (12 MP) zum Einsatz. Neu ist, dass mit dem Tele auch Makroaufnahmen möglich sind. Meist dient im Smartphone der Weitwinkel zusätzlich als Makro. Da man mit diesen sehr nah an die Motive heran muss, eignen sie sich aber kaum für schreckhafte Tiere wie Insekten. Mit dem Sony-Tele sind Makroaufnahmen aus einem größeren Arbeitsabstand möglich.

Die Hauptkamera ist mit einem Exmor-T-Sensor im 1/1,35-Zoll-Format bestückt. Der Sensor liefert brutto 52 Megapixel (effektiv 48 MP), davor sitzt ein fixes 24-Millimeter-Objektiv mit Blende f/1.9. Das 12-Megapixel-Ultraweitwinkelmodul schießt Fotos in 16 mm Brennweite, hier arbeitet ein 1/2,5-Zoll-Sensor, das Objektiv kommt auf f/2,2. Zumindest laut Datenblatt unterscheiden sich diese beiden Kameras nicht vom Vorgängermodell. Dieses hatte im c't-Kameratest mit natürlichen Aufnahmen und umfangreichen Funktionen geglänzt. Dazu gehört zum Beispiel die Möglichkeit, dass das Smartphone mit einer aktuellen Alpha-Kamera per USB verbunden als externer Monitor oder Rekorder dienen kann. Überarbeitet hat Sony dagegen das User Interface. Anstelle mehrerer Foto- und Videoapps mit teils überbordendem Funktionsumfang gibt es nun eine Kamera-App als zentrale Anlaufstelle. Darin findet sich ein Pro-Modus, wenn man mehr Kontrolle über die Motive haben möchte.

Im Bauch des Smartphones verrichtet ein Snapdragon 8 Gen3 wieselflink sein Werk. Ihm zur Seite stehen 12 GByte RAM und 256 GByte Flash. Der Speicher lässt sich per MicroSD-Karte um bis zu 1,5 TByte erweitern. Genau wie das Speicherfach ist auch die Klinkenbuchse im Xperia eine Seltenheit unter Oberklasse-Smartphones. Der 5000 mAh fassende Akku soll bei normaler Nutzung zwei Tage durchhalten. Per Qi lässt er sich drahtlos aufladen, außerdem lädt das Smartphone auch kabellos andere Geräte wie Kopfhörer.

Einmal mehr hinkt Sony in Sachen Update-Versorgung der Konkurrenz hinterher. Nicht mehr als drei neue Android-Versionen und vier Jahre Sicherheitspatches können sich die Japaner abringen. Um das zu toppen, muss man kein High-End-Smartphone heranziehen. Selbst das 200 Euro teure T-Phone 2 der Telekom soll fünf Jahre Security-Updates bekommen. Das Sony Xperia 1 VI kostet 1399 Euro und kann ab sofort vorbestellt werden.

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