Kampfkandidatur um BLM-Präsidentenamt: Bewerbungen gültig

Endspurt im Ringen um die Nachfolge von BLM-Präsident Wolf-Dieter Ring: Staatskanzleichef Siegfried Schneider und Medienprofessorin Gabriele Goderbauer-Marchner erfüllen die Wahlvoraussetzungen.

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Von
  • dpa

Einer Kampfkandidatur um die Nachfolge des Präsidenten der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), Wolf-Dieter Ring, steht nichts mehr im Wege. Beide Bewerber erfüllten alle nötigen Wahlvoraussetzungen, teilte die BLM mit, nachdem sie die Kandidatenvorschläge von Staatskanzleichef Siegfried Schneider und der Medienprofessorin Gabriele Goderbauer-Marchner (beide CSU) geprüft hat.

Die Wahl der neuen BLM-Führung ist für den 24. Februar im Medienrat vorgesehen, die Vorschlagsfrist endete am 17. Januar. Der Beschließende Ausschuss des BLM-Medienrates hatte die Vorschläge auf Gültigkeit nach den gesetzlichen Voraussetzungen geprüft und zur Anhörung an den Verwaltungsrat der Landesmedienzentrale gegeben.

Schneider gilt bislang als aussichtsreichster Bewerber für die Nachfolge von BLM-Präsident Ring, er war am 9. Dezember im Medienrat offiziell für dieses Amt nominiert worden. Dabei war er auf zwei unterschiedlichen Vorschlagslisten genannt worden, eine mit 14 und eine mit 15 Unterschriften der 47 Medienratsmitglieder.

Kurz vor Weihnachten wurde dann der Vorschlag Goderbauer-Marchners bekannt, eingebracht von einem Medienratsmitglied der Freien Wähler (FW), unterstützt von SPD, Grünen und der FDP. Die Landshuter CSU-Lokalpolitikerin und Medienprofessorin tritt gegen Staatskanzleichef Siegfried Schneider an. Dass eine CSU-Kommunalpolitikerin unter der Fahne der Opposition und des Koalitionspartners antritt, hatte in der CSU für Verstimmung und in Landshut sogar zu einer – allerdings abgelehnten – Forderung nach dem Parteiausschluss geführt.

In der Debatte um die auch vom Bayerischen Obersten Rechnungshof kritisierte bisherige Bezahlung des BLM-Präsidenten Ring haben beide Kandidaten schon Bereitschaft zu einer Kürzung des sechsstelligen Jahresgehalts erkennen lassen. Ring bekam nach BLM-Angaben im Jahr 2009 ein Grundgehalt von 197 682 Euro und zusätzlich Tantiemen als eine Art Leistungszulage in Höhe von 108.000 Euro. Die Gesamtbezüge des Präsidenten belaufen sich auf mehr als 300.000 Euro.

Ring ist nicht der erste BLM-Präsident. Der erste Präsident und Ring Vorgänger war Rudolf Mühlfenzel, der frühere BR-Fernsehdirektor. Herr Mühlfenzel stand der BLM von 1985 bis Dezember 1989 vor. In diesem Zeitraum nahm Ring die Position des Geschäftsführer der BLM ein, die derzeit Martin Gebrande inne hat.
(anw)