Facebook will angeblich Apps für Werbezwecke überwachen

Facebook will angeblich überwachen, welche Apps ein Nutzer verwendet und ihm dazu passende Werbung auf seinen Mobilgeräten anzeigen. Eventuell sollen auch die Aktivitäten innerhalb der App analysiert werden.

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Von
  • Hannes A. Czerulla

Facebook plant ein neues Werbesystem, um Nutzern von Smartphones und Tablets individualisierte Werbung an zu zeigen, berichtet die US-amerikanische Wirtschaftszeitung Wall Street Journal. Das soziale Netzwerk wolle künftig analysieren, welche Apps der User aufruft und im News Feed des Facebook-Accounts dazu passende Werbeanzeigen schalten. Außerdem werde im Unternehmen darüber diskutiert, ob auch die Aktivitäten innerhalb von Apps aufgezeichnet werden sollen. Sprecher des Unternehmens wollten die Gerüchte zunächst nicht kommentieren.

Funktionieren soll das Ganze über Facebook Connect. Über diesen Dienst können sich User mit ihren Facebook-Zugangsdaten auf Webseiten und in Apps einloggen, ohne einen weiteren Account anzulegen. Facebook zeigt dann im Facebook-Profil an, was der Nutzer auf dieser Webseite beziehungsweise in der App getrieben hat.

Bislang wurde bei der Anzeigenschaltung auf Mobilgeräten nur berücksichtigt, welche Werbebanner der Nutzer im mobilen Browser bereits geklickt hat. Künftig würde das soziale Netzwerk also weit mehr persönliche Daten zu Werbezwecken analysieren. Bislang bekam man individualisierte Werbung bei Facebook nur zu sehen, wenn man beispielsweise den Like-Button verwendet hatte oder Links teilte.

Derzeit sieht das System keine Möglichkeit für den Nutzer vor, aus dem Werbesystem auszusteigen. Unternehmensangaben zufolge wird Facebook Connect jeden Monat von mehr als 60 Millionen Menschen genutzt und ist in mehr als 240.000 Internetseiten integriert – darunter Amazon, Lufthansa und Bild.de.

Als Quelle der Informationen nennt das Wall Street Journal "Leute, die sich mit den Plänen des Unternehmens auskennen". Ob es sich dabei um Facebook-Mitarbeiter handelt, verrät die Zeitung nicht.

In den vergangenen Tagen zog das soziale Netzwerk wiederholt den Ärger seiner Nutzer auf sich. Zuletzt überschrieb die Facebook-App ungefragt E-Mail-Adressen in den Telefonbüchern von Smartphones; kurz darauf wurden PC-Nutzer dazu aufgefordert, befreundete Nutzer mit Pseudonymen zu identifizieren. (hcz)