Der überaus bizarre Lamborghini Egoista

Geschenkt

Wenn man sich zum Geburtstag selbst ein Geschenk macht, dann darf man sich als Egoista bezeichnen. Auch, wenn es der 50ste ist. Lamborghini wird gerade so alt, kann aber wahrscheinlich gar nichts dafür, dass man sich das Geschenk an sich selbst in Wolfsburg ausgedacht hat

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Lamborghini feiert mit dem Egoista sein 50jähriges Bestehen. 15 Bilder
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Pillau

Sant'Agata Bolognese (Italien), 14. Mai 2013 – Wenn man sich zum Geburtstag selbst ein Geschenk macht, dann darf man sich als Egoista bezeichnen. Auch, wenn es der 50ste ist. Lamborghini wird gerade so alt, kann aber wahrscheinlich gar nichts dafür, dass man sich das "Geschenk an sich selbst" in Wolfsburg als Marketingaktion für seine südlichste Marke ausgedacht hat. Der Chefdesigner des VW-Konzerns, Walter da Silva, hat ihn entworfen. Ihm zufolge ein Auto für Menschen, die chronisch auf das Extreme und Besondere bedacht sind. So sieht er auch aus.

Kein Halt für Radarstrahlen

Der 5,2-Liter-V10 leistet im Egoista nur 550 statt 600 PS. Die martialische Karosserie lässt den Blick immer wieder abgleiten und sie würde das Gleiche gewiss auch mit Radarstrahlen tun. Nicht, was Sie jetzt vielleicht denken, mit denen der Polizei, aber wenn der Egoista fliegen könnte, wäre er wohl nicht zu orten. Geprägt vom zerklüfteten Aussehen eines Stealth-Bombers zeigt sie unzählige Ecken, Kanten und Öffnungen, in der Draufsicht könnte man darin drei Rümpfe erkennen - wie bei einem Trimaran.

Mit Leitwerk und Positionsleuchten

Rundum erwecken LED-Positionsleuchten weitere Jet-Assoziationen. Die Xenon-Scheinwerfer verstecken sich in den vorderen Lufteinlässen und sind ausgeschaltet nicht zu sehen. Das Leitwerk - pardon, wir meinen die beweglichen Aerodynamikelemente am Heck - stellt sich bei Bedarf in den Wind oder legen sich flach, um die Fahrzeugstabilität zu optimieren. Selbst an den matt-orangen Felgen soll Karbon neben dem Gewicht auch die Aerodynamik verbessern helfen. Auf dem Rumpf erzeugt eine eine Reihe schuppenförmig angeordneter Luftschlitze Strömung zur Kühlung des V10.

Abnehmbares Lenkrad

Um im einsitzigen Egoista mit dem Gesicht nach vorn zu sitzen zu kommen, sollte man Ruhe bewahren und die richtige Reihenfolge einhalten. Auch Klaustrophobie ist hierbei kein guter Ratgeber: Zunächst setzt sich auf einen wie beim Flugzeug mit "step here" Punkt auf der Karosserie, dreht die Beine um 180 Grad, stellt sich auf den Fahrersitz und klettert dann erst hinein. Bis das abnehmbare Lenkrad wieder angesteckt ist und man alle Laschen des Vierpunktgurts sowie die Kuppel mit ihren orangefarbenen Antireflexscheiben geschlossen ist, vergehen locker zwei Ampelphasen.

Gigantisches Head-up-Display

Die Instrumenteneinheit wirkt dank filigraner Carbonträger freischwebend. Darauf thront ein großes Head-up-Display, das wie aus einem Kampfjet. Farblich kontrastiert grelles Orange das martialische Grau. (fpi)