Make3D wandelt Fotos in dreidimensionale Aufnahmen um

Forscher der Stanford University berechnen räumliche Abstände mit Hilfe neuartiger Algorithmen.

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Forscher an der Stanford University haben einen neuen Web-Dienst entwickelt, mit dem Nutzer sich in kurzer Zeit aus zweidimensionalen Außenaufnahmen ein 3D-Modell fertigen lassen können. So soll es möglich werden, eine realistischere visuelle Repräsentation eines Standbildes zu schaffen – und zwar so, dass sie der Zuseher sogar "durchfliegen" kann, berichtet das Technologiemagazin Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Hinter dem Make3D genannten Angebot stehen Andrew Ng, Juniorprofessor für Computerwissenschaften, sowie sein Doktorand Ashutosh Saxena. Ihr Ansatz setzt vor allem auf maschinelles Lernen: Tausende Standbilder samt ihrer 3D-Daten wurden zuvor in das System eingespeist, um Beziehungen zwischen dem Pixelmeer und den räumlichen Informationen herzustellen. Der Rechner nutzt nun Anhaltspunkte wie Farbe, Textur oder Größe einzelner Bereiche, um Tiefendimensionen zu errechnen.

Der aktuelle Make3D-Algorithmus arbeitet allerdings nur dann korrekt, wenn das Bild draußen in der Natur oder in einer strukturierten Landschaft geschossen wurde, Innenaufnahmen können nur in Ausnahmefällen bearbeitet werden. Ziel ist es laut Ng stets gewesen, dem Nutzer ein "realistisches Nacherleben der aufgenommenen Szenen" zu ermöglichen und die Bilder mit anderen zu teilen. (Derzeit arbeitet man an Schnittstellen zu Flickr und Photobucket.)

Der Algorithmus soll demnächst auch für andere Objekte optimiert werden und dann Dinge vom Mitmenschen bis zum Kaffeebecher besser aus einer Szene herausheben. Letztlich wäre die Technik auch geeignet, lebendig erscheinende 3D-Landschaften für virtuelle Welten zu schaffen, glaubt Ng. Selbst Roboter könnten von der neuartigen Bilderkennung profitieren, um beispielsweise komplexe dreidimensionale Aufgaben zu erledigen – bis hin zum Entladen eines Geschirrspülers.

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(bsc)