Luftverschmutzung in China reduziert Regentage

Weniger Tage mit leichtem Regen könne die Landwirtschaft erheblich beeinträchtigen, so Wissenschaftler in einer Studie.

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Der Aufstieg Chinas zur Wirtschaftsmacht und der Boom der letzten Jahrzehnte haben zur steigenden Umweltzerstörung und -verschmutzung geführt. Nach einer Studie von US-amerikanischen, chinesischen und schwedischen Wissenschaftlern wirkt sich die zunehmende Luftverschmutzung drastisch aus und hat den leichten Regen während der letzten 50 Jahre kontinuierlich sinken lassen.

Nach der Auswertung von Daten zur Luftverschmutzung, von Satelliten und Wetterstationen ist die Zahl der Tage mit geringen Niederschlägen, weniger als 10 mm, im Nordosten und Südosten seit 1956 pro Jahrzehnt um 7-8 Tage zurückgegangen, schreiben sie in ihrer Studie, die im Journal of Geophysical Research erschienen ist. Dabei spielen die Aerosole offenbar eine entscheidende Rolle, die vor allem durch die Nutzung von fossilen Brennstoffen in die Atmosphäre gelangen. Wenn es mehr Aerosole gibt, bilden sich vermutlich eher kleinere Tropfen, die keine Regenwolken mehr bilden können, sagen die Wissenschaftler.

Der leichte Regen habe für die Landwirtschaft den Vorteil, das er langsam in den Boden eindringt und von den Pflanzen aufgenommen werden kann, während schwerer Regen die Gefahr in sich birgt, dass Hochwasser entsteht und die Erosion gefördert wird. Unwidersprochen bleibt die Behauptung allerdings nicht, dass weniger leichter Regen während des Jahres der Landwirtschaft schade. So meint der Meteorologe Guo Jianping von der Chinesischen Akademie der Meteorologischen Wissenschaften, dass geringe Niederschläge kaum tiefer in den Erdboden eindringen und daher vielleicht gar nicht so entscheidend für Pflanzen sind. Zudem sei bei Regentagen die Sonneneinstrahlung geringer, was der Landwirtschaft auch nicht gut tue.