Kindergärten bekommen Liederbücher

Der Verein Musikpiraten hat für sein Projekt mehr Spenden eingenommen als erwartet, sucht aber noch Helfer zum Verteilen

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Weil die Verwertungsgesellschaft Gema seit kurzem auch von Kindergärten Geld verlangt, gab der im Umfeld der Piratenpartei entstandene Verein Musikpiraten Anfang des Monats bekannt, dass er ein Liederbuch herausgeben will, mit dem sich Kinderbetreuungseinrichtungen vor finanziellen Forderungen schützen können.

Bis letzte Woche gingen dafür etwa 40.000 Euro von fast 1.000 Spendern ein, weshalb sogar mehr Exemplare als geplant gedruckt werden könnten. Zum Neusetzen der Noten, durch das die im Buch enthaltenen gemeinfreien Lieder gegen Ansprüche von Musikverlagen abgesichert werden, meldeten sich 40 Musiker. Und das Label Sheep Records kündigte an, unabhängig vom Verein mit weiteren Freiwilligen Vorsing- und Karaoke-Versionen der Stücke aus dem Liederbuch zu produzieren und Kindergärten kostenlose Download-Versionen davon anzubieten.

Nun suchen die Musikpiraten noch Personen, die dabei helfen wollen, jeder der 50.299 deutschen Kinderbetreuungseinrichtungen ein Exemplar des Liederbuchs vorbeizubringen. Bisher ist die persönliche Verteilung von etwa 32.000 Exemplaren gesichert. Lücken gibt es noch in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz. Allerdings flossen die Spenden so reichlich, dass diese Lücken im Notfall auch durch einen postalischen Versand der Liederbücher geschlossen werden könnten.