An den Börsen geht es weiter abwärts

Der DAX ist unter die 4000-Punkte-Marke gerutscht und der Dow Jones sackt auf den tiefsten Stand seit 1997 ab.

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Der Absturz der Börsen geht auch diese Woche weiter, nachdem es schon in der letzten Woche deutlich abwärts ging. Der deutsche Leitindex DAX schloss am Montag auf dem tiefsten Stand seit viereinhalb Jahren mit einem Minus von 1,95 % bei 3936 Punkten. Zwar wurden im frühen Handel noch Gewinne verzeichnet, doch dann ging es nach unten. Um 16.12 Uhr durchbrach der DAX die psychologisch wichtige 4000er-Marke. Zuletzt lag der DAX im Herbst 2004 so tief.

Verantwortlich waren, neben den Warnungen der Deutschen Bank, dass die Konjunktur in Deutschland noch deutlich stärker als erwartet einbrechen dürfte, die Verluste an der Wall Street. Der Dow-Jones-Index sackte in New York um 3,4 % auf 7.115 Punkte ab. Das ist der tiefste Stand seit 1997. Der technologieorientierte Nasdaq brach sogar um mehr als 3,7 % ein. Zuvor hatte US-Finanzminister Timothy Geithner ein Programm vorgestellt, dass dem Staat den Einstieg in die US-Finanzbranche auf breiter Front ermöglicht. So wird vor allem der Einstieg in die angeschlagene Citigroup erwähnt. Bisher hatte der Staat bereits 45 Milliarden Dollar in die einst weltweit größte Bank gepumpt und dafür 8 % der Vorzugsaktien erhalten, die aber kein Stimmrecht bieten.

Nun strebe die Regierung einen Anteil von bis zu 40 % an den Stammaktien an, hieß es in Presseberichten. Die Verhandlungen über eine Staatsbeteiligung zwischen 25 und 40 % stünden kurz vor dem Abschluss, wird berichtet. "Die US-Regierung steht in dieser Zeit der Belastungen fest hinter dem Bankensystem", erklärte das Finanzministerium.

Angekündigt wurde ein "Stress-Test" für Großbanken, mit dem die Belastbarkeit und ihre Kapitalbasis geprüft werden soll, weil man in Washington von einer sich weiter verschärfenden Krise ausgeht. Sollte der Test weiteren Kapitalbedarf bei den Instituten offen legen, sei der Staat bereit, größere Banken teilweise oder ganz zu verstaatlichen. Zwar wird betont, dass die "Banken in privater Hand bleiben sollten", aber es wird deutlich gemacht, dass neben der Citigroup auch die Bank of America verstaatlicht werden könnte. In der Folge der Verluste in New York wurde auch die Börse in Japan weiter nach unten gezogen. Der Nikkei fiel am Dienstagmorgen zum Teil auf den tiefsten Stand seit 26 Jahren. Er schloss mit einem Minus von 1,5 % bei 7.268 Punkten. Die japanische Regierung will nun offenbar Aktien kaufen, um die Börsen zu stützen. Der Kursverfall schade der Wirtschaft, da die Kapitalbasis der Banken aufzehrt würde, sagte Finanzminister Kaoru Yosano. In der Folge starteten die Börsen in Europa am Morgen im Minus. Es wird allseits erwartet, dass auch heute die Kurse in Europa weiter einbrechen. Dax und TecDax sind bereits im Minus gestartet.