Advent, Advent, eine Kompakt-Leuchtstofflampe brennt ...

Kinder und Schwangere aber bitte fernhalten

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Das Umweltbundesamt (UBA) hatte Anfang Dezember vor Gesundheitsrisiken durch Kompaktleuchtstofflampen ('Energiesparlampen') gewarnt. Problematisch ist, wenn die Lampen brechen. Sei es im Haushalt oder beim Wegwerfen der Lampen, das noch immer zum größten Teil über den Hausmüll geschieht. Unmittelbar nach dem Bruch kann die Quecksilber-Belastung im Raum um das 20-fache über dem Richtwert von 0,35 Mikrogramm/Kubikmeter (µg/m3) für Innenräume liegen. Durch intensives Lüften sinke die Quecksilbermenge in der Luft aber wieder deutlich ab - oh Wunder.

Kinder und Schwangere sollten sich von zerbrochenen Energiesparlampen dennoch fernhalten. UBA-Präsident Jochen Flasbarth: „Das Quecksilber ist die Achillesferse der Energiesparlampen. Daher brauchen wir mittelfristig eine Lampentechnik, von der keine Quecksilberbelastung ausgeht“.

Einige deutsche Abgeordnete des EU-Parlaments wollen das Verbot von Glühlampen mit Hinweis auf die Messergebnisse des Umweltbundesamts doch noch irgendwie aufhalten. Der Vorsitzende des Industrie-Ausschusses, Herbert Reul, sagte in der Welt, er werde "alles tun, um das Glühbirnenverbot in der EU doch noch zu kippen". Auch die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Silvana Koch-Mehrin, will einen Stop des Lampenverbots, zumindest als Ausnahmeregelung für Privathaushalte. Ihrer Ansicht nach werde durch das "unsinnige Glühbirnenverbot ... Sondermüll als Lichtquelle" vorgeschrieben.

Wenn der bisherige Verbotsplan der Europäischen Kommission für Glühlampen weiterläuft, kommt im September 2011 das Ende für die 60-Watt-Glühlampe und 2012 werden dann herkömmliche Glühlampen ganz aus den Regalen verschwinden. Im Abstimmungseifer war die "Ökodesign-Verordnung" beschlossen worden, " ohne sich überhaupt der Tragweite bewusst zu sein". Kritisiert wird häufig, dass es noch keine ausgereiften Alternativen gebe, was Lichtqualität, Preis und Recyclingkonzept angeht.

Der Frage welche Lampe man denn jetzt als Ersatz für die alte Glühbirne nehmen soll, steht ein unübersehbares Angebot an Typen und Bauformen gegenüber - eher ein Eldorado für Lichttechniker denn für Privatleute, die einfach nur eine Lampe suchen. Die Energieagentur Nordrhein-Westfalen will hier Durchblick verschaffen und hat jetzt ein Internet-Portal aufgesetzt ,um " etwas Licht in das Lampenchaos zu bringen". Enthalten sind 3.063 Lampen - darunter auch etwa 800 LED-Lampen. Über jeweils 80 Parameter soll man seine Wunschlampe finden. Früher wars so einfach mit der Glühbirne, werden manche denken.