Die letzten spanischen Gletscher werden bald verschwunden sein

Ursache des vom spanischen Umweltministerium berichteten dramatischen Rückgangs ist die Klimaerwärmung mit höheren Temperaturen und geringeren Niederschlägen.

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Die spanischen Gletscher sind seit 1900 dramatisch geschrumpft und werden bald ganz verschwunden sein. Nach einem Bericht des Umweltministeriums haben die Gletscher auf der spanischen Seite der Pyrenäen 88 Prozent ihrer Fläche verloren und sind von einst 1.779 Hektar auf gerade einmal 206 im Jahr 2008 zusammengeschmolzen. Zwischen 1880 und 1894 hatte der Geograf Franz Schrader die Gletscher der Pyrenäen vermessen.

Wenn die Temperaturen weiter ansteigen und die Niederschläge sinken, werden alle Gletscherzungen bis spätestens Mitte des Jahrhunderts verschwunden sein. Seit 1950 ist die Durchschnittstemperatur um 1 Grad gestiegen, während der Niederschlag um 400 Liter pro Quadratmeter abgenommen hat. In den letzten Jahren hat sich daher das Schmelzen noch erheblich beschleunigt. Auch Jahre, in denen es viel geregnet oder geschneit hat, haben den Rückgang der Gletscher nicht stoppen können. Der Geograf Fernando Lampre sagt, es müsse 20 Winter wie diesen geben, in dem es viel geschneit hat, um die Tendenz zu verändern. Der Maladeta-Gletscher, einer der größten, hat seit 1991 11 Meter an Dicke, 180 m an Länge und 45 Prozent seiner Fläche verloren. "Vor den Augen einer Generation wird sich die Auslöschung der Gletscher vollziehen", so heißt es in El Pais wehmütig, "die sich in Tausenden von Jahren gebildet haben."