Fukushima I wird mit Meerwasser und Borsäure gekühlt, um den Sicherheitsbehälter instand zu halten

Deutsche Techniker führten angeblich Wartungsarbeiten am Unglückskraftwerk durch

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Einem Bericht der Bild-Zeitung nach führten zehn beim Kraftwerkhersteller Areva beschäftigte deutsche Techniker Wartungsarbeiten am Unglückskernkraftwerk Fukushima I durch, als dieses am Freitag durch ein Erdbeben und einen darauf folgenden Tsunami schwer beschädigt wurde. Nach dem Beginn des Erdbebens hätten sie die Gegend verlassen und seien jetzt unverletzt und am Leben. Bei Areva war am Sonntag niemand für eine Bestätigung der Meldung erreichbar.

Dass die Wartungsarbeiten etwas mit der möglichen Kernschmelze zu tun haben, ist nach bisherigem Kenntnisstand allerdings weniger wahrscheinlich. Sie wurden nämlich am Reaktorblock 4 durchgeführt, der zum Zeitpunkt des Bebens bereits abgeschaltet war. Der Super-GAU droht dagegen im Block 1, wo es gestern eine Explosion gab und wo mittlerweile mit Borsäure vermischtes Meerwasser eingeleitet wurde, um den Reaktor zu kühlen und so den Sicherheitsbehälter instand zu halten. Mittlerweile gestanden die Behörden auch ein, dass im Block 3 ebenfalls Brennstäbe zeitweise nicht von Wasser bedeckt waren, weshalb auch dort eine teilweise Kernschmelze möglich ist. Auch hier kühlt man inzwischen mit einem Gemisch aus Meerwasser und Borsäure und räumt ein, dass sich ebenfalls Wasserstoff bilden und zu einer Explosion führen könnte.