Boom großer Photovoltaikanlagen

Torschlusspanik in Spaniens PV-Branche

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Allein in Spanien sind 60 Prozent der großen kommerziellen Photovoltaikanlagen mit jeweils mehr mehr als 200 kW Spitzenleistung in Betrieb. Von Januar bis September 2008 gingen dort PV-Großanlagen mit 900 Megawatt-Peak in Betrieb. Nach dem Quartalsbericht des Portals pvresources waren Ende des dritten Quartals 2008 damit weltweit 1300 PV-Großanlagen mit einer Leistung von 2,1 Gigawatt-Peak am Netz, durchschnittlich also 1,6 Megawatt-Peak (MWp) je Anlage. Mehr als 40 Prozent der Anlagen haben eine Leistung ab einem MWp. Insgesamt arbeiten mehr als 87 Prozent der großen PV-Kraftwerke in Europa, es folgen die USA mit 9 Prozent. In Asien sind nur 3 Prozent großer PV-Anlagen installiert. Neben Spitzenreiter Spanien werden innerhalb Europas zur Zeit besonders in Tschechien, Italien, Griechenland und Frankreich neue Großanlagen errichtet.

Die angekündigten Änderungen der Einspeisevergütung in Spanien lösten dort noch einmal einen Bauboom aus. Mehrere Solarparks sind dort noch im Testbetrieb, so dass bis Jahresende 2008 der Anteil Europas noch höher ausfallen wird. Wie Solarserver berichtet, gelten dann ab 2009 in Spanien neue Regelungen für die Einspeisevergütung

  • Strom aus Photovoltaik-Anlagen wird dann mit 34 Cent/kWh bei Dachanlagen und 32 Cent/kWh bei Freiflächenanlagen vergütet, das sind rund 30 Prozent weniger als bisher

  • Die maximale Leistung von Dachanlagen wird auf 2 MWp begrenzt, diejenige von Freiflächenanlagen auf 10 MWp

  • Der PV-Zubau für das gesamte Land wird durch die neue Förderobergrenze auf jährlich 267 MWp für Dachanlagen und 133 MWp für Bodenanlagen beschränkt. Für die Jahre 2009 und 2010 gilt aus Gründen des Investitionsschutzes bereits in Planung und Bau befindlicher Anlagen eine Übergangsregelung mit zusätzlichen 100 MWp für Dachanlagen und 60 MWp für Freiflächenanlagen