Update: Assange bleibt weiter in Untersuchungshaft

Nachdem die schwedische Staatsanwaltschaft doch noch Einspruch erhoben hat, muss Assange mindestens noch zwei Tage in Haft bleiben

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Wie von vielen erwartet, wird Assange die Zeit bis zur endgültigen Klärung, ob er an Schweden wegen des Vorwurfs von Sexualvergehen ausgeliefert wird, auf halbwegs freiem Fuß verbringen können. Die Kautionssumme, die er hinterlegen muss bzw. die andere für ihn hinterlegt haben, beträgt immerhin stattliche 240.000 Pfund (mehr als 282.000 Euro). 150.000 Pfund sollen alleine von Sarah Saunders, einer Freundin von Assange, kommen. Zahlreiche prominente Kulturschaffende hatten bereits angeboten, Kaution zu leisten.

Dazu kommt eine Ausgangssperre zwischen 10 Uhr und 14 Uhr sowie zwischen 22-2 Uhr. Und Assange muss seinen Pass abgeben und sich täglich um 18 Uhr bei der Polizei melden. Zudem verpflichtete der Richter ihn, eine Fußfessel anzulegen, wie dieser selbst vorgeschlagen hatte, um nur aus dem Gefängnis herauszukommen, wo er in Einzelhaft saß.

Noch allerdings ist nicht endgültig entschieden, ob er tatsächlich freikommen wird, berichtet der Guardian. Die schwedische Staatsanwaltschaft legte gegen die Entscheidung Widerspruch ein. Nach Beobachtern ist dadurch zweifelhaft, ob er heute noch entlassen wird. Der nächste Gerichtstermin ist für den 11. Januar anberaumt worden.

Update: Im und vor dem Gericht war es nach Medienberichten zu chaotischen Szenen und wilden Gerüchten gekommen. Nach ersten Informationen des Guardian soll die schwedische Staatsanwaltschaft auf Einspruch gegen die Freilassung auf Kaution verzichtet haben. Kurz darauf wurde klar, dass die schwedische Staatsanwaltschaft trotz der hohen Kaution und der harten Auflagen die Freilassung um jeden Preis verhindern will und Einspruch knapp vor Ende der Grist noch eingelegt hat. Damit muss Assange bis zur Verhandlung über den Einspruch zwei weitere Tage in Untersuchungshaft bleiben. "Assange remains in custody. Tells judge he understands", so twittern Beobachter Sam Jones.