Überfällige Korrektur

US-Ärzteverband AMA fordert Überprüfung der Einstufung von Cannabis als "Substanz ohne medizinischen Nutzen"

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Die American Medical Association (AMA), der größte und wichtigste US-Ärzteverband, schloss sich der Position seines Council on Science and Public Health an und ruft nun dazu auf, die bundesstaatliche Einstufung von Cannabis als so genannte "Schedule-I-Substanz" ohne medizinischen Wert zu überprüfen.

Die Entscheidung galt als überfällig, nachdem immer mehr Studien die Wirksamkeit von Cannabis für Anwendungen wie der Behandlung neuropathischer Schmerzen oder posttraumatischer Belastungsstörungen belegt hatten. Außerdem erwies sich die Substanz als ausgesprochen effektiv bei der Behandlung von Appetitlosigkeit, die häufig als Nebenwirkung von Medikamenten gegen Krebs auftritt. Immer mehr amerikanische Bundesstaaten hatten deshalb Cannabis als verschreibungspflichtiges Medikament zugelassen.

Ausgegangen war die Haltungsänderung von der Studentenorganisation der AMA, wo der Sunil Aggarwal bereits 2008 einen noch weiter gehenden Positionswechsel erwirkt hatte. Auch der wichtigste Konkurrenzverband, das American College of Physicans (ACP), hatte bereits im Vorjahr zu eine Überprüfung des Schedule-I-Status angeregt.