Erneuter Versuch einer "feindlichen Übernahme" von BP

Ruppe Koselleck verwandelt gefundene Teerklumpen in Kunst, die er gegen Aktien tauscht

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Am 20. September ab 16 Uhr versucht sich der Münsteraner Künstler Ruppe Koselleck im Dortmunder Kunstverein erneut an einer feindlichen Übernahme von BP. Dazu will er vor Ort "Ölbilder" aus an unterschiedlichsten Stränden, Küsten und Meerengen gefundenen Teerklumpen fertigen und verkaufen – unter anderem mit "ganz frischem Dänischen Rohöl vom Faröer Strand". Andere "Sorten" stammen aus Belfast, Eckernförde und Tel Aviv.

Den Käufern dieser Bilder wird garantiert, dass die Hälfte der Erlöse in einen Aufkauf der Aktiengesellschaft gesteckt wird. Kosellek selbst erklärt sein Motto "Sie kaufen Kunst, und ich BP" wie folgt:

"Bei dieser Aktion findet das Verursacherprinzip aus ästhetischen Gründen auf einen Ölkonzern seine berechtigte Anwendung. Ich versuche einen Konzern über den Müll zu schlucken, den er selbst (mit)verursacht hat."

Der Preis einer mit Teerfundstücken verzierten großen Holz- oder Leinwandfläche bemisst sich dabei nach der Menge an Öl, die zur Herstellung verwendet wurden. Pro Sorte will Kosellek bis zu drei Aktien verlangen. Man kann allerdings auch mit Bargeld bezahlen. In diesem Fall ist der Preis an den Tageskurs der BP-Aktien gekoppelt.

Aktuell hält Kosellek 355 Aktien, weshalb er nach eigenen Angaben noch "Millionen und Abermillionen" erwerben muss, um den Konzern zu schlucken. Trotzdem plant der Aktionskünstler bereits für die Zeit nach der Übernahme: Dann sollen Gazprom, Mobile, Shell und andere folgen.