Datacell droht Visa mit rechtlichen Schritten

Der Provider, der für den Spendentransfer von WikiLeaks zuständig ist, macht den Ausstieg der Kreditkartenfirmen für größeren Geschäftsausfall verantwortlich

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Das isländisch-schweizer Provider-Unternehmen Datacell ist für einen beträchtlichen Teil der digitalen Spendenabwicklung von WikiLeaks zuständig und steht damit auch in Geschäftsbeziehung zu Visa Europa und Mastercard. Auf deren gestern verkündeten Ausstieg aus Geschäften mit WikiLeaks will der Chef von DataCell, Andreas Fink, nun mit "rechtlichen Schritten" reagieren: Man wolle die beiden Unternehmen mit diesem Mittel dazu bringen, dass sie wieder Spendengeldzahlungen über ihre Kreditkarten zulassen, wird DataCell von BBC zitiert: Visa sollte einfach das Business betreiben, das es gut kann - Geld transferieren.

In einer Pressemitteilung weist Fink darauf hin, dass die Entscheidung der Kreditkartenunternehmen die Geschäfte von WikiLeaks und DataCell beträchtlich schädigt, weswegen unmittelbar rechtliche Schritte eingeleitet würden.

"Visa is hurting Wikileaks and DataCell ehf in high figures. Putting all payments on hold for 7 days or more is one thing but rejecting all further attempts to donate is making the donations impossible. This does clearly create massive financial losses to Wikileaks which seems to be the only purpose of this suspension. This is not about the brand of Visa, this is about politics and Visa should not be involved in this."

Weder Mastercard noch Visa wollten sich bislang dazu äußern, so BBC. Dagegen habe PayPal mittlerweile bekannt gegeben, dass die Entscheidung des Unternehmens, die Zusammenarbeit mit WikiLeaks zu beenden, auf "Empfehlung der US-Regierung getroffen" worden sei.