Tragbare UWB-Systeme, um durch Mauern schauen zu können

Die US-Armee will in diesem Jahr die ersten Systeme in Afghanistan einsetzen.

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Die US-Armee hat die Entwicklung von tragbaren Geräten gefördert, mit denen sich mittels Ultra-Breitband-Technik (UWB) durch Wände, in den Boden oder durch andere Materialien sehen lässt, um dort befindliche Gegenstände oder Menschen zu entdecken ( Die Stadt und ihre Gebäude sollen zum Panopticon werden).

Die von der kalifornischen Firma TiaLinx entwickelten Eagle-Systeme sollen, wie Defense News berichtet, noch in diesem Jahr in Afghanistan eingesetzt werden. Hier sollen sie den Soldaten vor allem dazu dienen, versteckte Bomben an den Straßen zu finden. Die Eagle-Systeme sollen es ermöglichen, durch alle möglichen Materialien von Beton über Ziegelsteine oder Holz bis hin zu trockener Erde hindurch sehen zu können. 2-3 Meter sollen die Radiowellen durchdringen können, um einigermaßen klare Bilder der sich dahinter oder darunter befindenden Dinge oder Menschen zu liefern. Alles darf sein, an Metall scheitert aber die UWB-Technik.

Angeboten werden unterschiedliche Modelle für verschiedene Zwecke. Die Eagle5-Systeme können mit geringem Energieverbrauch mit 5 GHz Materialien durchdringen. Sie wiegen 1,7 kg, sind etwas größer als ein Handy und sind mit Batterien 4 Stunden lang einsatzfähig. Hier gibt es auch Versionen für Roboter oder kleine Drohnen, um so eine Fernaufklärung bis zu einer Entfernung von 100 m durchführen zu können. Auch an Fahrzeuge lässt sich das System anbringen, um nach versteckten Bomben beim Fahren zu suchen. Mit Eagle5-MH und Eagle5-PH können Tunnels bis zu einer Tiefe von 3 m entdeckt oder Menschen, die sich in Tunnels bewegen, verfolgt werden.

Mit Eagle5-M können sich bewegende Menschen hinter einer 20 cm dicken Betonmauer bis in eine Entfernung von mehr als 6 m mit einer Auflösung von wenigen Millimetern verfolgen lassen. Entdeckt werden können so auch Atembewegungen oder der Herzschlag von Menschen und Tieren, die sich ruhig verhalten. Die 3 kg schweren Eagle60 sind ebenfalls tragbare Systeme, mit denen sich Menschen oder Tiere entdecken lassen, die sich bewegen. Die Bilder sind klarer als bei den Eagle5-Systemen, wie sie mit höherer Frequenz arbeiten, dafür dürfen aber die Mauern nicht so dick sein.

Nicht nur das Militär will durch Mauern oder hinter Verstecke zu schauen. Auch das Heimatschutzministerium, das Justizministerium, Geheimdienste und Polizei zeigen sich interessiert.