In den USA steigt die Zahl der wegen Marihuana-Besitz Inhaftierten drastisch an

Die Verhaftungen wegen Marihuana-Besitz haben sich seit 1980 in etwa verdoppelt, seit 2000 werden mehr Personen wegen Marihuana als wegen aller Gewaltverbrechen zusammen imhaftiert

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Obwohl mittlerweile 18 US-Bundesstaaten die medizinische Nutzung von Marihuana erlauben und Colorado und Washington es auch zur Freizeitgestaltung zulassen, wird in den USA alle 82 Sekunden jemand wegen Marihuana verhaftet, wobei laut "Marijuana Policy Project" in 82 Prozent der Fälle der bloße Besitz angeklagt wird. Demnach haben sich die Verhaftungen wegen Marihuana seit 1980 in etwa verdoppelt, so dass 2011 mit 663.032 Verhaftungen deutlich mehr Menschen im Gefängnis landeten als wegen aller Gewaltverbrechen zusammen.

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Bild: Huffington Post

Laut Huffington Post betragen die jährlichen Kosten dieser Marihuana-Gefängnisstrafen für die öffentliche Hand mehr als zehn Milliarden Dollar, wobei alleine New York City dafür zuletzt 75 Millionen Dollar aufwenden musste.

Das ist mittlerweile auch für Andrew Cuomo, den Gouverneur von New York, zu viel, der in seiner traditionellen Ansprache zur Lage des Staates, letzte Woche gefordert hat, den Besitz von bis zu 15 Gramm zu entkriminalisieren, selbst wenn dieses in der Öffentlichkeit konsumiert werden sollte. Cuomo: "Jedes Jahr schädigt dieser Prozess unnötigerweise tausende Leben und verschwendet Millionen von Dollars an Ressourcen der Strafverfolgung, die bei der Verfolgung schwerer Verbrechen fehlen. Das ist nicht fair und nicht richtig. Es muss beendet werden – und zwar sofort".