Richard Perle mischt bei Ölgeschäften mit Irak mit

Einer der maßgeblichen Antreiber zum Irak-Krieg scheint nun zu bestätigen, dass es beim Irak-Krieg um das Öl und die Geschäfte ging.

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Richard Perle, der als einer der Drahtzieher der Irak-Invasion gilt und schon 1998 zum Sturz Husseins zusammen mit Rumsfeld und anderen Mitgliedern der späteren Bush-Regierung aufgerufen hat, scheint nun wahr zu machen, was Kritiker als Motiv des Kriegs immer vermutet hatten: Es ging vornehmlich um Öl und Geschäfte. Perle, der auch schon in anderen dubiosen Geschäften verwickelt war, verhandelt, so berichtet das Wall Street Journal, mit Vertretern der kurdischen Regionalregierung und der Turkish AK Group International über eine Bohrlizenz für ein Ölfeld in der Nähe von Erbil. Das Ölfeld soll mindestens 150 Millionen Barrel enthalten.

Das von der AK Group geleitete Konsortium besteht aus weiteren türkischen Unternehmen, auch Kasachstan ist beteiligt, dessen Präsidenten Nasarbajew Perle umschmeichelt und als "visionär und weise" bezeichnet. Gefördert werden soll das Öl offenbar von der texanischen Firma Endeavour International.

Heikel ist nicht nur, dass sich nun Perle persönlich bereichern will und damit auch die eigene Motivation als ehemaliger Berater des Pentagon offenbart, sondern dass die US-Regierung gegenwärtig es nicht gerne sieht, wenn die kurdische Regionalregierung eigenständig ohne die Zentralregierung Verträge mit Unternehmen zur Ausbeutung der Ölressourcen abschließt. Das könnte zu gefährlichen Spannungen zwischen Kurden, Schiiten und Sunniten führen und den Staat womöglic aufsprengen und in einen Bürgerkrieg treiben. Perle weist den Bericht zwar zurück, aber nach dem WSJ werden die Verhandlungen sowohl von kurdischer als auch von kasachischer Seite bestätigt.