Das US-Haushaltsdefizit explodiert weiter

Während in Europa gespart werden soll, steigt das US-Defizit auf immer neue Rekorde

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In den Vereinigten Staaten ist das Haushaltsdefizit im Februar einen neuen Rekordwert gestiegen. Mit 220,9 Milliarden US-Dollar fiel es um 14 % höher aus als im Januar, gab das US-Finanzministerium in Washington bekannt. Die Staatsausgaben stiegen um 17 Prozent auf 328,4 Milliarden Dollar, während nur 107,5 Milliarden Dollar an Einnahmen verbucht wurden. Für die ersten fünf Monate des laufenden Haushaltsjahres, das im September abgeschlossen wird, ergab sich bisher ein Fehlbetrag von 651,6 Milliarden Dollar. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Anstieg um 10,5 %. Als Grund werden die Konjunkturprogramme und die hohe Arbeitslosigkeit genannt.

Die Regierung von Barack Obama rechnet nun für das laufende Jahr mit einem Defizit von 1,56 Billionen Dollar. Das sind noch deutlich mehr, als die 1,4 Billionen im Vorjahr, als es fast 10 % der Wirtschaftsleistung ausgemacht hat und eigentlich sollte es 2010 leicht gesenkt werden. 2009 wurde ein abgeschlagener Rekord erreicht, denn das Defizit fiel dreimal so hoch aus wie im Vorjahr, ebenfalls schon ein Rekord. Nach offiziellen Angaben beläuft sich Staatsverschuldung der USA nun schon fast 12,5 Billionen Dollar und nähert sich der mit großen Schritten der Marke von 100 % zum Bruttoinlandsprodukt (BIP), die als kritisch angesehen wird.

In der EU haben bisher nur Griechenland und Italien die Grenze überschritten und Belgien wird sie wohl 2010 Jahr reißen. Portugal und Spanien sind dagegen noch davon entfernt, obwohl sie gerne als Pleitekandidaten gehandelt werden.