Weiterer FDP-Politiker unter Plagiatsverdacht

Der Bundestagsabgeordnete Daniel Volk rechtfertigt sich mit unsauberer Arbeit

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Die Nachricht, dass ein FDP-Politiker Teile seiner Doktorarbeit abgeschrieben haben soll, ohne dies korrekt zu kennzeichnen, liest sich mittlerweile fast genauso alltäglich wie der obligatorische Krawall im Nahen Osten. Nun hat es den Bundestagsabgeordneten Daniel Volk erwischt, dem das VroniPlag-Wiki vorwirft, in seiner Dissertation zur "Begrenzung kriegerischer Konflikte durch das moderne Völkerrecht" in größerem Umfang plagiiert zu haben. Die freiwilligen Korrektoren fanden bislang auf gut einem Fünftel der 186 Seiten umfassenden Arbeit beanstandbare Stellen.

Volk, der nach der (für eine Doktorarbeit) ungewöhnlich schlechten Bewertung mit der Note 3 keine wissenschaftliche Karriere einschlug, sondern im Finanzausschuss des Bundestages Platz nahm, meinte im Spiegel, er hätte zwar "an der einen oder anderen Stelle […] vielleicht ein wenig sauberer arbeiten können", insgesamt könnten die Vorwürfe "die Wissenschaftlichkeit [s]einer Arbeit nicht in Zweifel ziehen". Die Würzburger Julius-Maximilians-Universität, die Volks Doktorarbeit 2003 annahm, prüft mittlerweile, ob sie dem 41-Jährigen den Titel entziehen kann. Volks Doktorvater Dieter Blumenwitz ist mittlerweile verstorben, sein Zweitgutachter Eckhard Pache äußerte sich bisher noch nicht öffentlich zu den Vorwürfen.