9/11-Anschläge: Angeblicher Mitdrahtzieher mehrmals verhaftet und wieder freigelassen

Veröffentlichte FBI-Unterlagen werfen ein fragwürdiges Licht auf die US-Bundesbehörde

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Erst soll er Flugtickets für drei der Attentäter des 11. Septembers gekauft haben, dann durfte er im Pentagon zu Abend essen.

Dokumente der US-amerikanischen Bundespolizei (FBI), die die Organisation Judicial Watch nach einer Anfrage im Rahmen des Freedom of Information Acts erhalten hat, belegen, dass das FBI spätestens am 27. September 2001 konkrete Informationen vorliegen hatte, wonach die Kreditkarte von Al-Qaida-Mitglied Anwar al-Awlaki für den Kauf von Flügen für drei 9/11-Attentäter belastet wurde.

Erstaunlich ist, dass der Imam und US-Bürger al-Awlaki, der 2011 im Jemen durch einen Drohnenangriff gezielt getötet wurde, noch im Februar 2002 an einem exklusiven Abendessen im Pentagon teilgenommen hatte. Das Abendessen sei Teil einer Bestrebung des Pentagon gewesen, mit Muslimen nach den Anschlägen den Dialog zu suchen, wie es auf der Website von Judicial Watch heißt.

Aus den Unterlagen, die Judicial Watch ins Netz gestellt hat und die zu einem großen Teil unkenntlich gemacht wurden, geht hervor, dass es sich um die Flugtickets für S. Sukami, Al-Shehri und für Mohammed Atta gehandelt haben soll. Demnach ging es um drei Flüge, die alle vor dem 11. September datiert waren.

Mohammed Atta sollte am 13. August 2001 mit America West Airlines von Washington DC nach Las Vegas, Nevada und nach Miami fliegen. Al-Sukamis Flug war für den 10. Juli 2001 gebucht. Er sollte von Fort Lauderdale in Florida nach Orlando, ebenfalls in Florida, fliegen. Ein Ticket wurde außerdem für Al-Shehri gebucht. Er sollte mit der National Airlines am 1. August von San Francisco nach Las Vegas und schließlich auch nach Florida fliegen.

Judicial Watch berichtet außerdem davon, dass al-Awlaki mindestens zweimal in der folgenden Zeit verhaftet wurde, unter anderem wegen des Verdachts auf Passfälschung im Oktober 2002 auf dem John F Kennedy Flughafen in New York. Obwohl es einen Haftbefehl gegen ihn gab, habe das FBI angeordnet, al-Awlaki freizulassen.

Laut Judicial Watch wird Al-Awlaki mit insgesamt 26 Fällen von Terrorismus in Verbindung gebracht. Er soll auch in Verbindung mit dem blinden Scheich gewesen sein, der für den Anschlag auf das World Trade Center im Jahre 1993 verantwortlich gemacht wurde. Tom Fitton, der Präsident von Judicial Watch, schreibt, dass die Unterlagen, die Judicial Watch erhalten habe, "weitere verstörende Vernachlässigungen durch unser nationales Sicherheitsestablishment bestätigen". Eine Fox-News-Journalistin hat letztes Jahr ein Buch über die mögliche Rolle von al-Awlaki veröffentlicht.