Gigawatt-Solaranlage im Weltraum

Japanische Unternehmen sollen erste Anlage verwirklichen

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Mitsubishi und 15 weitere japanische Unternehmen haben sich zusammengeschlossen, um in einem vierjährigen Forschungsprojekt die seit langem diskutierte Idee großer Photovoltaikanlagen im Weltraum mit Übertragung der Energie per Mikrowellen zu realisieren. Vorarbeiten fanden in Japan bereits seit einigen Jahren statt, aber erst jetzt soll die Realisierung im Weltraum erfolgen. Das japanische Handelsministerium schätzt die Baukosten auf rund 15 Mrd. Euro, zur Zeit koste aber allein der Start einer einzigen Transportrakete noch 75 Mio. Euro. Damit der Transport und Bau der Anlage in 36.000 km überhaupt finanzierbar werden, müssten nach Schätzungen von Hiroshi Yoshida vom Raumfahrt und Rüstungs-Beratungsunternehmen Excalibur KK die heutigen Kosten durch neue Verfahren auf ein Hundertstel sinken.

Wie das Börsenportal Bloomberg berichtet, werde von einer vier Quadratkilometer großen Anlage ausgegangen, die sich als geostationärer Satellit immer über demselben Punkt der Erdoberfläche befinden soll. Dadurch könnte die Empfängerfläche auf der Erde begrenzt werden. Andererseits wird die Entfernung zu größeren Übertragungsverlusten führen als bei einer erdnäheren Umlaufbahn. Das Handelsministerium und die japanische Luftfahrtagentur wollen den ersten Solar-Satelliten dann 2015 in eine Umlaufbahn bringen, um die Energieübertragung per Strahlung zur Erde zu erproben. Während in den USA und sogar in Deutschland wieder (bemannte) Missionen zu Mond und Mars diskutiert werden, könnte für Japan das Solarprojekt im All ein ähnliches Leuchtturmprojekt für Forschung und Entwicklung werden.