"Mehr als ein Klub"

Der FC Barcelona ist nicht nur der weltbeste Fußballverein derzeit, er hat auch eine bewegte sportpolitische Geschichte hinter sich, die die Struktur und das Spiel des Klubs bis heute prägt

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Als am 28. Mai letzten Jahres im Londoner Wembleystadion der FC Barcelona durch Tore von Pedro, Villa und Messi zum vierten Mal die Champions League gewann, war die Fußballwelt Zeuge einer eindrucksvollen Geste, wie sich so nur bei diesem Klub abspielen konnte.

Warum fährt der Papst nach Deutschland, wo Gott doch in Barcelona Fußball spielen lässt (Felix Blank, Laola1.tv)

Starke Geste

Als Carles Puyol, der eigentliche Anführer des Teams, zwei Minuten vor Ende der Begegnung für Dani Alves auf den Platz kam, um die Trophäe standesgemäß in Empfang zu nehmen (Pep Guardiola hatte zur Überraschung aller auf einen Einsatz seines Kapitäns wegen noch fehlender Fitness verzichtet), überreichte ihm Ersatzkapitän Xavi Hernandez wie selbstverständlich noch auf dem Platz die Binde.

Vor der Pokalübergabe durch den UEFA-Präsidenten Michel Platini wiederum gab Puyol dieselbe demonstrativ an den Franzosen Eric Abidal weiter, damit dieser, der sich 72 Tage zuvor noch einer operativen Tumor-Entfernung an der Leber unterziehen musste, auch als erster die Reisenkanne in Empfang nehmen und anschließend in die Luft recken konnte.

Einfach verdroschen

Nach dem Sieg überschlugen sich die Medien in ihren Urteilen über das siegreiche Team. Der Kicker wollte "mehr als Fußball" gesehen haben, El Mundo berichtete von einer "anderen Dimension", die Barca aufgeschlagen habe, AS konstatierte eine neue "Epoche", die angebrochen sei, und die Gazetta della Sport sprach von der "vielleicht stärksten Mannschaft aller Zeiten".

Alex Ferguson, Trainerlegende der gedemütigten "Red Devils" stellte danach konsterniert fest (aber da wusste er noch nicht, was ihm am 30. Oktober im Stadtderby mit den Citizens im heimischen Old Trafford noch bevorstehen würde), dass sein Team noch von keiner anderen Mannschaft jemals so "verdroschen" worden sei.

Vom anderen Stern

Auch die Fachwelt war sich einig: Dieses Spiele werde in wacher Erinnerung bleiben. ManUnited sei regelrecht "vorgeführt" worden, schrieb etwa Raphael Honigstein; Barcas Spiel sei eine Komposition aus Fantasie, Lebenslust und Siegeswille gewesen, eine Feier von "Strategie und Instinkt", dagegen Ronald Reng.

Und in der Tat hatte Barca ein Spiel auf den "heiligen Rasen" des Wembleystadions gezaubert, dass man auf diesem Niveau noch selten gesehen hatte. Flanken hatte es kaum gegeben; der Ball wurde das gesamte Spiel über flach gehalten; kein Eckball flog hoch in den Strafraum. Die Blaugrana, wie das Team aufgrund seiner Vereinsfarben auch genannt wird, hypnotisierte den Gegner förmlich mit seinem Passspiel. Allein Xavi, einunddreißigjähriger Lenker und Kopf des Spiels, ließ den Ball 124mal prallen. Rio Ferdinand und Nemanja Vidic, immerhin zwei der weltbesten Innenverteidiger, sahen dabei und vor allem bei den Gegentoren der Spanier wie Pappkameraden oder Slalomstangen aus, die nur umkurvt werden mussten.

Antikastilischer Widerstand

Gegründet wurde der Klub am 29. November 1899 in einer lumpigen Turnhalle in Barcelonas Altstadt auf Initiative des Schweizers Hans Gamper. Schon frühzeitig galt der Verein "més que un club" (mehr als ein Klub), so auch das offizielle Logo des Vereins, das überall zu sehen ist, im "Camp Nou", dem Spieltempel, in "La Masia", der Ausbildungsstätte, oder auch auf der Homepage des Vereins.

Gleich nach seiner Gründung brachte Hans Gamper, der rasch den Namen "Joan" annahm, den Verein in Verbindung mit dem "Katalanismus", einer politischen Bewegung, die nach politischer und kultureller Unabhängigkeit vom Zentralismus der kastilischen Kapitale strebt. Dieses Image verdankt der Klub der Franco-Diktatur. Als diese den Autonomiebestrebungen Kataloniens entgegenwirkte und das Katalanische als Verkehrssprache verbot, avancierte der Klub und das Camp Nou zum wichtigsten Symbol der katalanischen Identität und zur letzten Trutzburg des antikastilischen Widerstands gegen das Franco-Regime.

Anhänger des Generals ließen während des spanischen Bürgerkriegs auf dessen Geheiß den Vereinspräsidenten Josep Sunyol, einen erklärten Linksrepublikaner, ermorden. Aus dieser Zeit stammt nicht nur die erbitterte Gegnerschaft mit den Königlichen aus Madrid, was sich häufig in rivalisierenden Spielerkäufen äußerte, die von katalanischen oder kastilischen Banken und Sponsoren kräftig gefördert wurden, wie etwa bei Ronaldo, Rivaldo, Romario, Ronaldinho oder Eto'o auf Seiten Barcas, oder Zidane, Beckham, Kaka und Cristiano Ronaldo auf Seiten Reals.

El Clasico

Seitdem überlagert dieser politische Konflikt zwischen Zentrale und Peripherie nicht nur Spielerwechsel von einem zum anderen, wie etwa die Wechsel von Bernd Schuster oder von Luis Figo von Barca zu Real. Als Figo nach seinem Wechsel zu Real in Camp Nou im weißen Dress erschien, wurde er, als er einen Eckball ausführen wollte, mit Flaschen, einem Messer und gar einem Schweinskopf beworfen.

Dieser Konflikt grundiert und vergiftet überhaupt alle Begegnungen, die Barca seitdem mit Real Madrid austrägt. Im legendären "El Clasico" geht es vor, während und nach dem Spiel meist recht derb, unfair und sogar gehässig zu. Vor allem, seitdem José Mourinho im Bernabéu das Zepter schwingt und Niederlage um Niederlage einstecken muss. Noch diesen Mittwoch und am Mittwoch drauf trifft man in der Copa del Rey erneut aufeinander (zu sehen bei Laola.tv).

Mittlerweile sind die Treffen zwischen den Teams aber auch zu Festspielen des modernen Fußballs geworden. Über das vorletzte El Clasico, das Spiel um die Supercopa de España, sagte etwa Karl-Heinz Rummenigge, der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern der SZ im August letzten Jahres: "Barca gegen Real, das ging bong, bong, bong - im Vollgas-Tempo, mit einer technischen Qualität und einer physischen Power, dass ich dachte Wahnsinn, was ist da los? Diese zwei Vereine stehen über allem."

Erfolgreicher Kulturtransfer

Trotz seiner katalanischen Wurzeln und Identität zeigte sich der Verein aber stets offen für Impulse von außen. Daher verwundert es nicht, dass Barcas Aufstieg zur Topadresse im europäischen Vereinsfußball in den Siebzigerjahren durch einen Kulturtransfer begann, der noch heute die Spielkultur und Struktur des Klubs prägt. 1970 wurde der Holländer Rinus Michels Trainer. Er gilt als Kreateur des so genannten totaal voetbal (totaler Fußball), bei dem jeder Spieler zugleich Angreifer und Verteidiger ist, das Spiel von Pressen und Verschieben geprägt wird und alle vier Ecken des Spielfelds mit Spielern besetzt werden.

Ein paar Jahre später lotste Michels wiederum Johan Cruyff, den Spielmacher der Elftal, in die katalanische Metropole, der während der Halbzeit immer eine filterlose Camel in der Kabine geraucht haben soll. Im Februar 1974 fegte Barca dann auch das Franco-Team im Stadion Santiago Bernabéu mit 5 : 0 vom Platz. Der Jubel darüber war besonders groß. Siege über das verhasste Real gelten in der katalanischen Metropole damals wie heute als besonderer Ausdruck der politischen Opposition und kühne Form des politisches Protests.

Entrümpelungsaktion

Als der ehemalige Spielmacher Ende der Achtzigerjahre als Trainer aus seiner holländischen Heimat Amsterdam nach Barcelona wechselt, mit einer Spielidee vom "schönen Fußball" und einem Ausbildungsprogramm für junge Spieler im Gepäck, bekommt der Verein nicht nur einen neuen Schub. Die Stadt entledigte sich dank der Sommerolympiade, die 1992 in ihr stattfand, auch endgültig ihrer alten Franco-Relikte.

Ein paar Wochen vorher gewann Barca unter Anleitung von Johann Cruyff auch erstmals den Pokal der Landesmeister, eine Trophäe, die bislang nur der "königliche" Rivale aus der Hauptstadt gewinnen konnte, und das so oft wie kein Verein davor. Das Team, in dem neben Ronald Koeman, Michael Laudrup und Hristo Stoichkov auch der spätere Erfolgscoach Josep "Pep" Guardiola kickte, veranlasste Cesar Luis Menotti, den ehemalige Meistertrainer der Albiceleste und Befürworter eines "linken Fußballs", zu jenem bekannten Jubelausbruch, der mittlerweile zum geflügelten Ausspruch geworden ist:

"Selbst wenn Claudia Schiffer und Naomi Campbell zusammen splitternackt im Camp Nou flanierten, wie lange würden die Menschen wohl hinschauen? Zehn, zwanzig Sekunden vielleicht, bis zum nächsten Angriff dieser Mannschaft."

Top-Adresse des Weltfußballs

Seit 2006, wo auf Empfehlung Johann Cruyffs mit Frank Rijkaard, dem legendären Widersacher Rudi Völlers bei der WM 1990 in Italien, erneut ein Holländer auf der Trainerbank saß, gewann der Verein dreimal die wichtigste Meisterschaft des europäischen Vereinsfußballs, 2006, 2009 und 2011. Und mit Xavi, Iniesta und Lionel Messi hat man auch die derzeit weltbesten Kicker in seinen Reihen.

Bei den beiden letzten Malen, die man gegen das Team von Sir Alex gewann, coachte Pep Guardiola das Team. Wie kein anderer hat er die Idee des "totalen Fußballs" und die "Kunst des schönen Spiels", die Johan Cruyff nach Barcelona brachte, aufgesogen, verfeinert und zu einem kreativen Angriffsspiels entwickelt, das auf Zweikampf-Vermeidung, ständigen Ballbesitz, offensives Pressing, sofortige Balleroberung und blitzschnelles Passspiel aufgebaut ist.

Es mag zwar Stimmen geben, die dieses Tiki-Taka für "brillante Langeweile" halten und stattdessen lieber das Rohe und Unfertige, das Wuchtige und Imperfekte auf dem Platz sehen wollen. Doch das sind eher Einzelmeinungen. An der Debatte jedenfalls, die der Autor anleiern wollte, beteiligte sich so recht niemand.

Der Ball zählt

Fundament und Geheimnis dieses überragenden Erfolges ist gewiss die Ausbildungsstätte "La Masia", die man jüngst für über acht Millionen Euro auf das Trainingsgelände des Vereins vor den Toren Barcelonas verlagert und neu errichtet hat. Es umfasst 6000 m² und bietet 82 Jugendlichen Platz. Dort wird der Nachwuchs schon von Kindesbeinen an mit der dominanten Spielkultur des Vereins vertraut gemacht.

Kraft, Ausdauer und Größe der Kicker spielen dabei zunächst keine Rolle. Bis sie sechzehn sind, sehen die Spieler weder einen Kraftraum noch machen sie Zirkeltraining oder absolvieren Dauerläufe. Im Zentrum steht allein der Ball, der technische Umgang mit ihm. Nur in diesem Verein war es daher möglich, dass Lionel Messi, von Kind an kleinwüchsig, sich zum weltbesten Spieler entwickeln konnte, der bislang auf dem Platz stand.

Auf engstem Raum

In allen Schüler- und Jugendteams wird das gleiche Spielsystem gespielt und eingeübt. Das Credo der Ausbildung lautet: "Auf minimalen Raum den Ball und das Passspiel beherrschen, um sich aus dem gegnerischen Pressing blitzschnell zu befreien oder den riskanten Pass zu riskieren." Mit diesem Kurzpassspiel wird auf dem Rasen operiert, gleichgültig welche Taktik und Spielstrategie der Gegner wählt oder praktiziert.

Als der Klub letztes Jahr die Champions League gewann, standen sieben Spieler aus der hauseigenen Fußballschule auf dem Platz. Neben Andrés Iniesta, Xavi Hernandez und Lionel Messi waren das Jose Valdés, Sergio Busquets, Carles Puyol und Gerard Piqué. Diese Jahr hat man Cesc Fabregàs, den verlorenen Sohn von Arsenal London, zurückgeholt. Und mit Thiago Alcantara, Andre Fontàs und Pedro oder mit Maxwell und Bojan Krkic, die letztes Jahr zu Paris St. Germain und AS Rom gewechselt sind, stehen schon wieder hochbegabte Spieler bereit, die später mal in die Fußstapfen Xavis oder Puyols treten oder jederzeit, wie eben Cecs Fàbregas, wieder heimgeholt werden können.

Spielweise adaptieren

Mittlerweile sind auch andere Vereine und Trainer dazu übergegangen, das Erfolgsmodells Barcas auf ihre Weise und mit ihren Mitteln zu übernehmen und zu kopieren. So haben alle Vereine der deutschen Profiligen vor Jahren begonnen, Fußballinternate einzurichten, Talente zu scouten, diese schon in jungen Jahren an den Verein zu binden und ihnen ein Spielsystem zu vermitteln, das sie später als Profi im Verein praktizieren sollen.

Nicht zufällig sind die Früchte dieser Arbeit auch hierzulande zu beobachten. So viele hochbegabte Balltreter hat es in der Geschichte des Landes derart gehäuft noch nie gegeben, selbst Anfang der erfolgreichen Siebziger- und Neunzigerjahre nicht. Spieler wie Mario Götze, Thomas Müller, Toni Kroos oder Marco Reus sind schon als knapp Zwanzigjährige aus ihren Vereinen oder aus der Nationalmannschaft nicht mehr wegzudenken.

Traum vom perfekten Spiel

Joachim Löw, der Erfolgscoach der deutschen Elf, ist nicht nur ein akribischer Beobachter und Förderer dieses Systems, er ist auch ein ehrgeiziger Verfechter des Gedankens vom schönen und perfekten Spiels. Spätestens seit der WM 2010 in Südafrika kann man das bei fast jedem Spiel der deutschen Elf beobachten.

Wendete man sich um die Jahrtausendwende noch mit Grausen ab, wenn das Team auf Island, in Zypern oder gar auf den Faröer Inseln traf, so sieht man heute mit Vergnügen und großer Begeisterung jedem Spiel der Nationalelf entgegen, das dann auch meist in atemberaubenden Tempo mit glanzvollen Ballstafetten ebenso attraktiv wie erfolgreich gestaltet wird, und das auch gegen große Fußballnationen wie Brasilien, Holland oder Argentinien.

Unter Löw hat das Team sein Image als "Rumpelfüßler", das es unter Erich Ribbeck und Rudi Völler von 1996 bis 2004 noch genoss, endgültig abgelegt. In der Biografie von Christoph Bausenwein über den Bundestrainer kann man Löws Werdegang und seinen Traum vom perfekten Spiel nachlesen. "Schnell nach vorne, technisch gut, direkt, flach", heißt sein Motto, eine Idee und Spielkultur, wie sie die Seleccion und vor allem der FC Barcelona pflegen.

Modell des Guten

Anders als Real Madrid oder hierzulande der FC Bayern München, die aufgrund ihrer aggressiven Einkaufspolitik und ihres großspurigen Auftretens die Fußballfans polarisieren und bei dem einem Teil regelmäßig Sprünge der Freude auslösen, wenn sie ihre hochgesteckten Ziele verfehlen oder einfach bloß verlieren, gilt der Futbol Club Barcelona als "Modell des Guten in der Fußballwelt".

Als der Verein im Sommer 2010 aufgrund aufgelaufener Schulden in Höhe von an die 450 Millionen Euro beschloss, seine Trikotbrust an Sponsoren zu verkaufen und damit seine moralische Überlegenheit gegenüber allen anderen Konkurrenten einbüßte, schien dieses Image zu Bruch zu gehen. Wütende Protestschreie zogen durch die weltweite Fanszene. Und es bedurfte großer Überredungskunst, um die Fans von der Notwendigkeit dieses Schrittes zu überzeugen.

Regional verwurzelt

Gewiss handelt es sich da auch um ein Klischee, das immer wieder auch und vor allem von den Verantwortlichen im Verein bedient wird. Auch Barca operiert weltweit mit denselben Mitteln auf dem Spielermarkt und kann sich den Gesetzen es Marktes und des Business nicht entziehen. Seine Kraft bezieht dieses Bild aber ganz wesentlich aus dem Spaß am und der Liebe des Klubs zum "joga bonito" (vgl. Von Samba zu Calvin). Aber auch aus jenen Werten und Prinzipien, die für eine "katalanische Republik" stehen und sie repräsentieren sollen: Fairness und Gemeinwohl, Universalismus und schöner Lebensstil.

Dazu muss man, um das vielleicht richtig einordnen zu können, vielleicht wissen, das Nationalismus und Kosmopolitismus im katalanischen Weltbild keinen Widerspruch bilden. Der "Katalanismus" basiert nicht auf einer ethnischen Herkunft, sondern speist und nährt sich aus einer symbolischen Identität.

Dogma des joga bonita

Im Estadio Camp Nou will man mithin nicht nur Erfolge feiern, die Leute wollen auch wunderbar unterhalten werden. Um noch mehr Leuten diesen Spaß zu bereiten, hat der Verein sich entschieden, das Stadion nach Plänen von Sir Norman Foster umzubauen, einen neuen Oberrang einzuziehen und die Kapazität der Spielstätte auf dann 105 000 Zuschauer zu erhöhen.

Die bewegende Geschichte des Vereins und seine Verankerung in der Kultur Kataloniens; die ständige Rivalität mit Real Madrid und die politische Bedeutung des "El Clasico" für Land, Leute und Region - all das kann man im Buch von Dietrich Schulze-Marmeling, einem großen Fan des Vereins, wie rasch deutlich wird, noch viel genauer und ausführlicher nachlesen.

Der Autor glaubt, dass nur hier, in einer Stadt, "mit einer starken proletarischen wie bürgerlichen Geschichte, ein Mekka der Kreativen, eine Stadt mit mediterranen Flair, aber auch calvinistischen Fleiß", der schöne und offensive Fußball zum Dogma werden konnte. Wie lange es halten und wie weit es tragen wird, wird man sehen. Zeit und Raum für solche Redensarten und Ersatzreligionen bietet das Fußballgeschäft eigentlich nicht. Dafür ist es viel zu kurzlebig.

Literatur:

Dietrich Schulz-Marmeling, Barca oder: Die Kunst des schönen Spiels, Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2011, Paperback, Fotos, 240 Seiten, 14.90 Euro

Christoph Bausenwein, Joachim Löw und sein Traum vom schönen Spiel, Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2011, Gebunden, Fototeil, 352 Seiten, 24.90 Euro.