Klimaerwärmung lässt die Zahl der monatlichen Hitzerekorde weltweit steigen

Jetzt sind nach einer Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung Hitzerekorde bereits fünfmaal häufiger, als man ohne Klimaerwärmung erwarten würde

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Nach einer neuen Studie von Dim Coumou, Alexander Robinson und Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung lassen sich die Folgen der Klimaerwärmung deutlich sehen. Hitzewellen wie in Europa (2003), Australien (2009 und 2013), Russland (2010) oder in den USA (2012) werden häufiger.

Eine Auswertung der monatlichen Durchschnitts-Temperaturdaten von mehr als 12.000 Messorten in den letten 131 Jahren zeigt, dass monatliche Hitzerekorde, so berichten die Wissenschaftler in der Zeitschrift Climatic Change, gegenüber der Wahrscheinlichkeit, dass es keine globale Erwärmung gibt, fünfmal häufiger geworden sind. In manchen Regionen Europas, Afrikas und Südasiens habe sich die Zahl der monatlichen Hitzrekorde sogar verzehnfacht.

Nach dem den Wissenschaftlern zugrundegelegten Modell stimmte die beobachtete Zunahme der Hitzerekorde mit den aufgrund der globalen Erwärmung erwarteten gut überein. Zwar wird die Entwicklung von natürlichen Schwankungen überlagert, aber sie erklären nach den Wissenschaftlern nicht die Zunahme, die in den letzten 40 Jahren stärker geworden ist. Die große Mehrheit der Hitzerekorde, die Wissenschaftler gehen von einer 80prozentigen Wahrscheinlichkeit aus, sei Folge des Klimawandels.

Für die Zukunft sagen die Wissenschaftler nichts Gutes voraus. Wenn die Erderwärmung weiter geht, dann liege die Zahl monatlicher Hitzrekorde zwölfmal höher als ohne Klimaerwärmung. "Das heißt nicht, dass wir zwölfmal mehr heiße Sommer in Europa haben werden als heute – es ist tatsächlich noch schlimmer", erklärt Dim Coumou. "Denn neue Rekorde in dem Jahrzehnt ab 2040 werden nicht nur an heutigen Standards gemessen heiß sein: Um als Rekorde zu gelten, müssen sie vielmehr die Rekorde der 2020er und 2030er Jahre noch schlagen, die bereits heißer sein werden als alles, das wir bislang erlebt haben."