Sich schließendes Ozonlochs kann zu Klimaveränderungen führen

Das allmähliche Verschwinden des Ozonlochs könnte zur Klimaerwärmung und zur Veränderung der Windmuster auf der südlichen Erdkugel führen.

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Das oberhalb der Troposphäre gelegene Ozonloch, verursacht großen Teils durch Fluorchlorkohlenwasserstoffe, die Menschen in die Atmosphäre emittiert haben, schließt sich – auch dank eines internationalen Abkommens, mit dem die Herstellung von FCKWs verboten wurde. Irgendwann nach 2050 soll es wieder verschwunden sein. Was zunächst als gute Botschaft erscheinen mag, könnte sich jedoch als Hiobsbotschaft erweisen. Die wiederhergestellte Ozonschicht könnte nämlich dazu beitragen, dass sich das Klima stärker erwärmt, weil die Wärme in der Atmosphäre verbleibt.

Ozonloch am 4.12.2007. Bild: Nasa
Ozonloch am 4.12.2007. Bild: Nasa

Wissenschaftler der Columbia University weisen nun in ihrem Artikel in Science darauf hin, dass nach einer Analyse des chemischen Klimamodells (CCM) das Schließen des Ozonlochs zu Veränderungen der Winde in der südlichen Erdhälfte führen könnte, wodurch sich die Antarktis erwärmt. In den Modellen zur Vorhersage der Klimaänderungen, die vom IPCC benutzt werden, wurden die Folgen der Schließung des Ozonlochs nicht berücksichtigt.

Das Ozonloch hat zwar zu einem stärkeren Eintritt der gefährlichen UV-Strahlung in die Atmosphäre geführt, aber auch die Windverhältnisse auf der südlichen Erdhälfte durch die Abkühlung der Stratosphäre und die Erwärmung der Troposphäre so verändert, dass wärmere Luft die Antarktis nicht erreichen konnte. Schon in den letzten Jahrzehnten hätten Klimaerwärmung und das kleiner werdende Ozonloch dazu geführt, dass sich die Winde der Troposphäre der Antarktis genähert haben. Eine Veränderung der Windmuster kann das Klima der südlichen Hemisphäre beeinflussen, was Folgen für die mit Meereis bedeckte Fläche, Stürme und Regen- bzw. Dürreperioden haben kann.