Deutsches Endlager in Fukushima?
Georg Erdmann, Präsident der Gesellschaft für Energiewissenschaft und Energiepolitik, hält das für eine gute Idee
Der designierte grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die Frage des Endlagers wieder geöffnet, indem er bei einem ununkehrbaren Ausstieg eine bundesweite Erkundung, die auch Baden-Württemberg einschließen würde, vorschlug. Bislang hatte sich die Bundesregierung weiter auf Gorleben kapriziert.
Nun könnte es sein, dass tatsächlich bundesweit wieder mögliche Standorte erkundet werden. Vor allem wenn die Bundesregierung wirklich schneller aus der Atomenergie aussteigen will und die Laufzeitverlängerung (teilweise) zurücknimmt, kann die Suche nach einem Endlager nicht mehr lange aufgeschoben werden. Umweltminister Röttgen möchte, dass die "Frage der Zwischen- und Endlagerung Teil eines nationalen Energiekonsenses in Deutschland" wird. Allerdings müssten da auch alle Bundesländer zustimmen, was wohl kaum zu erwarten ist. Bei der Ethik-Kommission ist die Endlagerfrage erst einmal kein Thema.
Georg Erdmann, Präsident der Gesellschaft für Energiewissenschaft und Energiepolitik, bezweifelt in einem Interview mit dem Deutschlandradio, ob die Entscheidung für Gorleben auch wirklich richtig gewesen war und fordert überhaupt mehr Offenheit bei der Diskussion über Atomkraftwerke, deren Sicherheit und Katastrophenschutzpläne bei einem Störfall, da die Akzeptanz der Atomenergie nicht nur in Japan nach Fukushima, sondern auch in Deutschland gelitten habe.
Ute Welty vom Deutschlandradio führte Georg Erdmann im Laufe des Gesprächs auf die Idee, ob man nicht ein mögliches Endlager gleich außerhalb von Deutschland suchen könne, um den zu erwartenden Schwierigkeiten zu entgehen, und brachte die sowieso verseuchte Gegend um Fukushima ins Spiel. Erdmann ging auch gleich darauf ein: