Heizen und Leuchten kann man nicht verwechseln

Der Heatball - eine nachhaltige Innovation

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Der Heatball (deutsch: Heizkugel) ist tatsächlich die beste Erfindung seit der Glühbirne! Denn mit ihm lässt sich wunderbar trickreich das umstrittene Glühbirnen-Verbot innerhalb der EU umgehen. Verboten sind ja inzwischen nach den 100-Watt-Birnen seit diesem September auch die 75-Watt-Lampen, und bis 2012 sollen alle anderen Birnen dann endgültig aus dem Handel verschwunden sein. Dass diese Bestimmungen ökologisch sinnvoll sind, ist zwar auch unter Umweltschützern mehr als strittig, aber das ist den EU-Bürokraten egal.

Und die haben nun womöglich ein Problem: den schon erwähnten Heatball. Er sei, heißt es verschmitzt auf der Internetseite Heatball.de, technisch der klassischen Glühbirne sehr ähnlich, passe in jede herkömmliche E27- beziehungsweise E14-Fassung. Nur - und jetzt kommt's! - sei er nicht zur Beleuchtung gedacht, sondern zum Heizen der Räume. Und dass ist nun einmal innerhalb der EU nicht verboten.

heatball.jpg

Mit einer Lampe kann man den Heatball sowieso nicht verwechseln. Laut EU-Verordnung bezeichnet "Lampe" nämlich "eine Einrichtung zur Erzeugung von (in der Regel sichtbarem) Licht; darin eingeschlossen sind alle zusätzlichen Einrichtungen für ihre Zündung, Stromversorgung und Stabilisierung oder für die Verteilung, Filterung oder Umwandlung des Lichts, sofern diese Einrichtungen nicht entfernt werden können, ohne dass die Einheit dauerhaft beschädigt wird". Alles klar?

Dass ein Heatball eine eben nicht verbotene Heizvorrichtung ist, erkennt man allein schon an einem entsprechenden Glasaufdruck. Dass er beim Heizen dennoch leuchtet wie eine gute alte Glühbirne, ist in diesem Zusammenhang nur ein gesetzlich zu vernachlässigender Nebeneffekt. Vertrieben wird der Heatball in den Größen 75 und 100 Watt über die schon erwähnte Netzseite - zu alten Glühbirnenpreisen! Allerdings wird pro Birne - pardon - Ball ein Zuschlag von 30 Cent erhoben, der an ein Regenwaldprojekt gehen soll. Und vielleicht geht ja den EU-Bürokraten dank des Heatballs ein Licht auf. Die Hoffnung stirbt, nein, glüht ja bis zuletzt.

Und bevor wir es vergessen: "Für Heatballs gelten die gleichen Sicherheitshinweise wie für Glühbirnen."