Iran will ab nächsten Monat zum "Club der Atomstaaten" gehören

Damit würde es dann kein Land mehr wagen, den Iran anzugreifen, sagte ein Mitglied der iranischen Atomenergieorganisation

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In Konkurrenz zum Nukleargipfel von US-Präsident Obama, der gerade in Washington stattfindet, will Iran, das ebenso wie Nordkorea nicht geladen war, eine eigene Konferenz am Wochenende veranstalten. Bei der soll es um Abrüstung der Atomwaffen und um das Recht auf die zivile Nutzung der Atomkraft gehen, während in Washington von Obama versucht wird, China und Russland stärker gegen das iranische Atomprogramm in Pflicht zu nehmen. Angeblich werde nun China neue Sanktionen mittragen.

China und Russland sollen aber auch an der iranischen Atomkonferenz teilnehmen, sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums Ramin Mehmanparast. Er warf der US-Regierung auch vor, mit dem Nukleargipfel eine "politische Show" zu veranstalten, die von den wirklichen Gefahren, nämlich den vorhandenen Atomwaffen, nur ablenken soll. Länder, die im Besitz von Atomwaffen seien und anderen Staaten deren Einsatz androhen, könnten solche Konferenzen nicht veranstalten, meinte er.

Aus dem Iran kommen nun weitere Provokationen. Behzad Soltani, ein Mitglied der Atomenergieorganisation des Iran (AEOI), erklärte heute, dass der Iran im nächsten Monat dem Club der Atomstaaten beitreten werde. Kein Staat werde es dann mehr wagen, das Land anzugreifen, fügte er hinzu. Normalerweise versteht man unter dem Club der Atomstaaten die Länder, die im Besitz von Atomwaffen sind, also die 5 Atommächte sowie Pakistan, Indien, Israel und Nordkorea. Behzad meint dies vielleicht nicht, dann wäre die Formulierung allerdings höchst unvorteilhaft.

Er kündigte weiter an, dass der Bau eines 360-MW-Reaktors und eines 40-MW-Forschungsreaktors in Arak zu 70 Prozent fertig gestellt sei. Die "friedliche Nutzung der Atomenergie" werde sich nicht auf die Strom- und Energieproduktion beschränken, sondern auch dazu dienen, "Lebensmittel, Proteine und Gemüse" haltbarer zu machen. Zudem nutze man die Atomenergie zur Behandlung von Krebs.

Behzad Soltani verspricht den Iranern, dass die Atomenergie das Wirtschaftswachstum fördern zum Wohlstand beitragen werde. Die "nukleare Unabhängigkeit" führe nicht nur zur Expansion der Technik, sondern auch zur "politischen Macht auf der internationalen Bühne".