Mehr als 50 Prozent "grüner Strom"

Am Wochenende lieferten Sonne und Wind zeitweise rund 50 Prozent des Stroms, hinzu kamen noch Wasserkraft und Biogasanlagen

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Am Samstag haben Fotovoltaik- und Windkraftanlagen mal so richtig gezeigt, was in ihnen steckt. Wie die Daten der Leipziger Strombörse zeigen ( hier und hier zusammenzählen), haben sie um die Mittagszeit für mehrere Stunden rund die Hälfte der Produktion ausgemacht, zwischen 12 und 14 Uhr sogar etwas über die Hälfte. Zwischen 10 und 14 Uhr haben sowohl Wind- als auch Solarkraftwerke jeweils 14 Gigawatt oder etwas darüber eingespeist. Die Leistung wird bei der Börse als Stundenmittelwert angegeben. Multipliziert mit der Zeit ergibt sich daraus eine Strommenge von rund 112 Millionen Kilowattstunden. Konventionelle Kraftwerke, worunter auch die Wasserkraftwerke erfasst werden, dürften in dieser Zeit etwa 110 Millionen KWh geliefert haben.

Über Pfingsten hatte die Solarkraft, wie berichtet, mit zeitweise 22 GW einen neuen Rekord aufgestellt, der sogar international Aufsehen erregte. Unterdessen informiert der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft, dass Fotovoltaikanlagen im Mai rund zehn Prozent des Bedarfs abgedeckt haben. Gegenüber dem Mai 2011 sei das eine Steigerung von etwa 40 Prozent gewesen.

In der Zeit zwischen Januar und Mai hätten Solaranlagen 10,5 Milliarden kWh Solarstrom erzeugt (2011: 7,6 Milliarden kWh). Hiesige Windkraftanlagen produzierten im Mai 2,9 Milliarden kWh Strom. Zwischen Januar und Mai erzeugten sie mit 22 Milliarden kWh Strom das Doppelte der Solarstrommenge (2011: 18,4 Milliarden kWh).

Der BDEW zieht daraus den Schluss, dass die Solarförderung weiter gekürzt werden müsse, kritisiert aber Teile der Gesetzesänderungen des Bundestages, die derzeit im Vermittlungsausschuss zwischen den beiden Parlamentskammern nachverhandelt werden. So lehnt der BDEW die geplanten Vorschriften zur Selbstvermarktung ab, weil damit auch für die Netzbetreiber zusätzliche Risiken und ein erheblicher Mehraufwand entstünden: "In Summe ist mit einer unnötigen und enormen Steigerung des Bürokratieaufwands zu rechnen, der entsprechende Kosten nach sich zieht und vom BDEW abgelehnt wird."