00Fox - Das Geld ist nicht genug - Update

Geheimagent Michael Fuchs (CDU) in geheimer Mission in Baku

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Bereits im Januar fiel der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, Michael Fuchs, durch seine originelle Platzspar-Politik bei der Angabe von Nebeneinkünften auf. Fuchs hatte mindestens 57.000,- Euro von der berüchtigte Beratungsgesellschaft Hakluyt & Company genommen, die von ehemaligen Schlappmelonen des britischen Auslandsgeheimdienst MI6 hochgezogen wurde und penetrant nach Öl stinkt. Statt der interessierten Öffentlichkeit zu verraten, welcher Art die großzügig entlohnte Leistung war, zog es der schillernde Christdemokrat seinerzeit vor, lästige Kritiker lieber abzumahnen.

Wie der Tagesspiegel nun herausfand, wandelt 00Fox auf den Spuren von Kollege 007, der einst in Aserbaidschan die öligen Wirtschaftsinteressen ihrer Majestät vertrat. So scheint 00Fox nicht etwa, wie bislang angenommen, in der Aserbaidschanischen Botschaft einen Vortrag gehalten zu haben, sondern reiste offenbar für seine Künste eigens in die bodengeschätzte Region nach Baku. Lustreisen für westliche Politiker in die touristisch eher unerschlossenen Gegend gehören zum Standard des Regimes. So erfreuen sich am Kaspischen Meer etwa jedes Jahr knapp 40 Abgeordnete des Europarats großzügiger Gastfreundschaft, von den Bundestagsabgeordneten war sich u.a. auch der Linken-Politiker Stefan Liebich nicht für Salonkommunismus zu schade. Der Umstand, dass Aserbaidschan zu den 10 korruptesten Ländern überhaupt gezählt wird, ist sicher nur ein hässlicher Zufall.

Was genau Fuchs in der „Diplomatischen Akademie in Baku“ zum Besten gegeben hat, war nicht herauszubekommen. Laut Tagesspiegel wollte Fuchs den politischen Austausch zwischen beiden Ländern fördern und intensivieren. So wollen insbesondere die Partei „Neues Aserbaidschan“ und die CDU ihre Beziehung weiterentwickeln. Fuchs hält es für seine „Pflicht und Verantwortung, sich auch mit Vertretern Aserbaidschans in einen konstruktiven Dialog zu begeben“. Vielleicht hat man ja gemeinsam landestypische Gesänge intoniert. Vielleicht hat Geheimagent Fuchs während seiner diskreten Mission Doppelagenten gejagt. Vielleicht ist er auch nur in irgendwelche Pipelines gekrochen.

UPDATE: Fuchs gab nunmehr gegenüber der Rhein-Zeitung an, von seinen Gastgebern kein Honorar, sondern nur Reisekosten erhalten zu haben. Andernfalls hätte die "dienstliche Reise" der Bundestag zahlen müssen, so wie etwa bei Martin Lindner verfahren wurde, der ebenfalls zu den Aserbeidschanern vor Ort sprach. Fuchs gab an, in einer Diplomatenschule in Baku kostenlos einen „Vortrag über den Euro“ gehalten zu haben.