Blackout in Brasilien und Paraguay

Ein totaler Stromausfall, der Dienstagnacht das Wasserkraftwerk Itaipu betraf, sorgte dafür, dass auch in den Megacities Rio de Janeiro und Sao Paulo dunkel wurde.

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Gestern Nacht um 22 Uhr 15 Ortszeit hat ein Stromausfall große Teile Brasiliens und ganz Paraguay ins Dunkel getaucht. Das weltweit nach dem Drei-Schluchten-Damm in China zweitgrößte Wasserkraftwerk Itaipu (nach eigenen Angaben das weltweit leistungsfähigste) an der Grenze zwischen Paraguay und Brasilien erzeugt 20 Prozent des Stroms in Brasilien und 90 Prozent des Stroms in Paraguay.

In sieben brasilianischen Bundesstaaten ging durch den plötzlichen Ausfall von 17.000 MW – andere sprechen von 11.000 - das Licht aus, auch die Megacities Sao Paulo und Rio de Janeiro versanken im Dunklen. In den Städten kam der Verkehr zum Erliegen, die U-Bahnen und Vorortzüge fuhren nicht mehr (hier soll es zu vermehrten Überfällen gekommen sein), auch das Festnetz und die Handy-Netze fielen aus. Erst Stunden nach dem Totalausfall konnte die Stromversorgung nach und nach wieder hergestellt werden. In Paraguay dauerte der Ausfall nur eine halbe Stunde, Teile von Brasilien sollen noch immer ohne Strom sein.

Die Ursache des Stromausfalls ist noch nicht bekannt. Während die einen von einer Panne im Wasserkraftwerk sprachen, meinen andere wie der Energieminister Edson Lobao und , allen voran der Direktor des Kraftwerks Jorge Samek, dass das Kraftwerk weiter Strom geliefert habe, aber das Leistungsnetz aufgrund der Schäden eines Sturms oder von atmosphärischen Störungen zusammengebrochen war. In Paraguay geht man von einem Kurzschluss aus, der in den Hochspannungsnetzen in der Umgebung von Sao Paulo aufgetreten sei. Kritiker weisen auf die Störanfälligkeit der Strominfrastruktur hin.