Nach Absturz am Montag Börsen uneinheitlich

Am Montag schloss der Dow Jones unter 6800 Punkten und der DAX fiel am Dienstag zeitweise auf ein neues Rekordtief.

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Nach einem neuen Schwarzen Montag verlief der Handel am Dienstag uneinheitlich. Die Stimmung ist nach dem heftigen Absturz am Montag uneinheitlich. An der Wall Street war der Dow-Jones-Index am Montag im späten Handel in den freien Fall übergegangen. Der Dow büßte ganze 300 Punkte ein. Er schloss bei 6763 Zählern und damit 4,2 % unter dem Schlussstand vom Freitag. Das war ein neuer Rekord, denn der US-Leitindex sank auf den Stand von 1997.

Auch in Deutschland sah es nicht anders aus, der deutsche Leitindex DAX fiel am Montag erneut um 3,5 % und erreichte den tiefsten Stand seit 2003 und schloss bei 3710 Punkten. Er hatte schon am Montag zeitweilig die 3700-Punkte-Marke durchbrochen und er fiel am Dienstag zeitweise auf ein neues Rekordtief von 3667 Punkten. Allerdings konnte er sich im späteren Handel wieder leicht erholen und landete bei 3690. Die Händler wollen aber nicht ausschließen, dass der DAX noch in dieser Woche die Marke von 3600 Punkten durchbricht.

Die Banken belasten auch den Handel in Deutschland, darunter der schwer angeschlagene Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE). Ihm wurde vom Bund mit 100 Milliarden Euro schon doppelt so viel Geld zur Verfügung gestellt, wie für das gesamte Konjunkturpaket ausgegeben werden soll. Die zur HRE gehörende Depfa Bank will nun die Zinszahlungen für eine Anleihe aussetzen. Drei weitere Banken haben im Februar einen Antrag auf Hilfe beim Bankenrettungsfonds SoFFin gestellt: Die Zahl der Anträge stieg von 15 auf 18, wie der SoFFin mitteilte. Um welche Institute es sich handelt, teilte die Behörde nicht mit. Auch die Commerzbank schließt nicht aus, weitere Staatshilfen zu benötigen.

Ähnlich wie der DAX verhielten sich auch der CAC und der IBEX in Paris und Madrid. Die Probleme der Banken zogen allerdings den Londoner FTSE erneut deutlich ins Minus. In Großbritannien spitzt sich die Bankenkrise weiter zu. Die Großbank HSBC hatte die Anleger am Montag damit geschockt, dass sie eine gigantische Kapitalerhöhung durchführen will. 12,5 Milliarden Pfund (rund 14 Milliarden Euro) will das Institut durch die Ausgabe neuer Aktien bei Privatinvestoren einsammeln. Die Großbank will die Krise weiter ohne Staatsgeld meistern, um eine $(LE(http://www.heise.de/r4/artikel/29/29594/1.html: Teilverstaatlichung wie bei der Royal Bank of Scotland9 zu verhindern.

Ob es ihr gelingt die riesige Summe unter den derzeitigen Bedingungen aufzutreiben, steht in den Sternen. Das Institut braucht viel frisches Geld, weil es auf faulen Krediten von fast 25 Milliarden Dollar (rund 20 Milliarden Euro) sitzt. Der Gewinn der HSBC ist 2008 um 70 % auf noch 5,73 Milliarden Pfund eingebrochen. Vor allem ist das US-Geschäft für die Verluste verantwortlich, aus dem sich die Bank zurückziehen will. Viele der 800 Filialen sollen geschlossen und 6100 Stellen gestrichen werden. Mit Schwankungen konnte sich der Dow Jones nach dem Absturz behaupten, nachdem ihn am Montag der schwer angeschlagene Versicherer mit einen neuen Rekordverlust von fast 100 Milliarden Dollar in den Keller geschickt hatte. Nach der [http://www.heise.de/tp/blogs/8/133717 Teilverstaatlichung der Citigroup)$ zeigte sich, dass die Finanzkrise weiter ihre Kreise zieht. Erneut muss der Staat ran, um den Versicherer zu retten, der sich mit hochspekulativen Papieren verzockt hat.