Die Vereinigten Emirate wollen das erste Kernkraftwerk auf arabischem Boden

Die französische Gruppe mit Areva, GDF Suez und Total gilt mit ihrem Vorhaben, einen Druckwasserreaktor zu bauen, als größter Favorit

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Einem Konsortium aus französischen Energiekonzernen winkt ein lukratives Milliardengeschäft in den Vereinigten Emiraten. Etwa 40 Milliarden Dollar Volumen sollen die Aufträge im Zusammenhang mit dem Bau des ersten Kernkraftwerkes in der arabischen Welt haben und der Konzern-Verbund aus Areva, GDF Suez und Total hat nach Informationen des französischen Journalisten Georges Malbrunot derzeit die besseren Chancen, den Zuschlag für die Verträge zu bekommen, als der US-amerikanischen Konkurrent General Electric sowie der koreanische Konzernverbund Korea Electric-Hyundaï-Samsung.

Weshalb die Koreaner nicht mehr als größter Favorit gehandelt werden, verrät der Figaro-Journalist Malbrunot (hierzulande vielleicht manchen noch durch die Geiselaffäre im Irak im Jahr 2004 bekannt) nicht. Aber er läßt durchblicken, dass er zuverlässige Informationen - aus höchsten Kreisen - dafür habe, weshalb die amerikanischen Konkurrenten vom großen Geschäft Abstand nehmen (müssen): Gründe politischer Natur - der Konflikt mit Iran wegen dessen Nuklearprogramm. Die Emirate, so der Nahost-Spezialist Malbrunot, gelten als Drehscheibe für Reexporte in den Iran. Aus dem amerikanischen Kongress seien deswegen ernstzunehmende Warnungen gekommen, die zur Vorsicht gegenüber dem Kernkraftwerkgeschäft mit Abu Dhabi mahnen. Trotz der besten Verbindungen zur Herrscherfamilie, auf die sich der amerikanische Konzern über namhafte Politiker hätte stützen können, seien so die Chancen von General Electric geschwunden.

Das französischen Konsortium Areva-GDF Suez-Total plant in den Vereinigten Emiraten den Bau eines Druckwasserreaktors (EPR). Wie Malbrunot berichtet, beabsichtigen die Emirate mit Kernkraftreaktoren dem Versiegen der Ölquellen vorzubeugen.