Apple: Schicke Geräte, schmutzige Energie?

Nach einer Greenpeace-Studie schneidet Apple bei den Betreibern der 10 größten US-Datenzentren ökologisch am schlechtesten ab

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Apple hat sich nicht nur als Firma erwiesen, die schicke Geräte macht, aber die Benutzer einsperrt, sondern auch als Datenkrake, die Geodaten erfasst, und als Unternehmen, das seine Geräte gerne möglichst billig und nicht gerade arbeitnehmerfreundlich herstellen ließ.

Nach einer Greenpeace-Studie, die sich einmal das Cloud Computing und die damit verbundene "schmutzige Energie" untersucht hat, ist Apple bei den Betreibern der 10 größten Datenzentren, also von Amazon, Facebook, Google, Hewlett Packard, IBM, Microsoft, Twitter, Yahoo und Twitter auch der größte Umwelt- oder Klimasünder. Apple bezieht nämlich mit 54,5 Prozent den meisten Strom aus Kohlekraftwerken. Dass Apple daran nichts ändern will, belegt das neue Datenzentrum mit dem zu erwartenden Namen "iDataCenter" in North Carolina, das in diesem Jahr in Betrieb genommen werden soll. Hier kommen 95 Prozent des Stroms aus Kohle- und Atomstrom. 100 MW werden hier erwartet.

Facebook, IBM oder HP sind nicht viel besser als Apple, was Kohleverstromung betrifft, Google und Microsoft, Amazon und vor allem Yahoo setzen deutlich weniger Kohlestrom ein. Trotzdem stammt auch der Strom von 4 Rechenzentren von Google oder HP zu mehr als die Hälfte von Kohle. Die scheinbar sauberen Daten hängen also noch vielfach von schmutziger Energie ab.

Insgesamt verbrauchen die Datenzentren bereits 3 Prozent des US-Stroms und 1,5-2 Prozent des globalen Stroms. Jährliches Wachstum: 12 Prozent! In den USA sind 40 Prozent der Datenzentren angesiedelt. North Carolina ist nicht nur für Apple interessant, offeriert der krisengeschüttelte US-Bundesstaat doch attraktive Steuervorteile. Nur 3,6 Prozent des Stroms in North Carolina kommen aus erneuerbaren Energien.

Greenpeace kritisiert auch die mangelnde Transparenz der meisten IT-Firmen im Hinblick auf ihren Energieverbrauch. Die Firmen würden sich vor allem auf die Einhaltung von Geschäftsgeheimnissen berufen. Lobend hervorgehoben wird Yahoo, weil der Konzern die CO2-Intensität bis 2014 um 40 Prozent reduzieren will. Google würde zwar einen ähnlichen Weg verfolgen und etwa stark auf Solarenergie setzen, aber pflege fast völlige Intransparenz, was die Emissionen, den Energieverbrauch und sogar den Standort der Rechenzentren betrifft.