Familie Ben Ali mit 1,5 Tonnen Gold geflüchtet

Die als raffgierig bekannte Frau des tunesischen Ex-Präsidenten nahm nach Saudi-Arabien noch ein wenig Taschengeld mit

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Es ist immer wieder dieselbe Geschichte der machtbesessenen und korrupten Herrscher, wenn sie gestürzt werden und ins Ausland fliehen müssen, wo sie in aller Regel mitsamt ihrem zusammengerafften Vermögen Unterschlupf finden.

So soll auch die Familie des nach Saudi-Arabien geflohenen tunesischen Ex-Präsidenten Ben Ali noch schnell vor dem Abgang 1,5 Tonnen Gold außer Landes geschafft haben. Das hätten die französischen Geheimdienste entdeckt, berichtet Le Monde. Motor scheint die als raffgierig und besonders auf die Bereicherung ihrer Familie bedachte Frau von Ben Ali, Leïla Trabelsi, gewesen zu sein. Sie sei in die Bank von Tunis marschiert und habe das Gold verlangt. Der Bankdirektor wollte es ihr erst nicht geben. Dann habe Trabelsi ihren Mann angerufen, der offenbar auch erst einmal zögerte, irgendwie konnte sie sich dann offenbar doch durchsetzen und ist mit dem Gold im Wert von 45 Millionen Euro erst nach Dubai und von dort nach Saudi-Arabien geflogen, wo ihr Mann bereits Zuflucht bei den saudischen Herrschern gefunden hatte, die durch die Ereignisse in Tunesien auch um ihre Herrschaft und ihre Reichtümer zittern dürften.

Allerdings bestand in Tunesien das "Manko", keine Berufsarmee, sondern eine relativ kleine Armee mit Wehrpflichtigen zu haben. Daher hat sich die Armee geweigert, auf die Aufständischen zu schießen und hat den Ben Ali genötigt, außer Landes zu gehen ( Die Hinterlassenschaft des Wüsten-Ceausescu). Der wollte angeblich gar nicht so schnell und hatte auch noch eine Fernsehansprache vorbereitet. Vermutlich haben libysche Sicherheitskräfte bei der Flucht geholfen, Gaddafi hatte Ben Ali auch gelobt und seinen Sturz bedauert und fürchtet wohl auch Aufstände im eigenen Land. Frankreich hatte schließlich verhindert, dass die Maschine mit Ben Ali in Paris landet.