Internetabtipper?

Regierungssprecher Seibert twittert einen Pornolink

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Der Erkrather Blogger Christian Zimmer entdeckte, dass Regierungssprecher Steffen Seibert am Donnerstagabend statt der im Text angefangenen Pressemitteilung Nr.380 (in der die Bundeskanzlerin zum zum Tod von Muammar al-Gaddafi, erklärt, nun gebe es freie Bahn "für einen politischen Neuanfang in Frieden", weshalb Deutschland "erleichtert und sehr froh" sei und Libyen auf seinem "Weg zu Demokratie, Rechtstaatlichkeit und nationaler Versöhnung […] begleiten und unterstützen" werde) einen Link zur Erotikseite fantasti.cc twitterte.

Hatte Seibert vorher Pornos konsumiert und versehentlich diese URL bei Bit.ly eingepastet? Oder die verkürzte Porno-URL vorher einem Kollegen geschickt und die falsche aus der Bit.ly-Liste erwischt? Oder empfiehlt er tatsächlich Pornoseiten, was ihn in den Augen Zimmers "echt sympathisch" machen würde? Wahrscheinlich nicht.

Wie unter anderem dem Blogger und Anwalt Marko Dörre auffiel, unterscheidet sich die verkürzte URL in dem mittlerweile gelöschten Tweet nur in einem Buchstaben, was die Erklärung nahelegt, dass Seibert oder ein von ihm beauftragter Mitarbeiter eine verkürzte URL abtippte, statt sie zu kopieren und dabei ein großes I mit einem kleinen l verwechselte. Das kann passieren - wirft aber die Frage auf, ob es tatsächlich weniger peinlich als das Verschicken von Pornolinks ist, wenn ein hochrangiger Regierungsmitarbeiter (beziehungsweise seine Behörde) auf solch ineffiziente Weise mit Alltagstechnologie umgeht.

Update: Mittlerweile bestätigte Seibert, dass der Link falsch abgetippt wurde.