In Hongkong wird der erste 3D-Porno gedreht

In den vielen Nahaufnahmen soll der Zuschauer den Eindruck haben, er sei nur wenige Zentimeter vom Geschehen (der Sexualorgane) entfernt

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Nach dem Film Avatar ist das 3D-Fieber ausgebrochen. Und natürlich ist auch die Porno-Industrie, die als technischer Vorreiter gilt, scharf darauf, nun auch Pornofilme in 3D zu produzieren. Die Filme sollen dann noch näher, noch wahrer, noch realistischer, noch immersiver den Voyeuren zeigen, was erregende Sache sein soll.

In Hongkong wurde bereits mit den ersten Aufnahmen für den 3D-Porno "3-D Sex and Zen: Extreme Ecstasy" gestartet. Er könnte möglicherweise weltweit der erste 3D-Porno werden, berichtet die Sunday Morning Post. Pech nur, dass kaum Chancen bestehen, dass der Film in China gezeigt werden kann, da er vermutlich der Zensur zum Opfer fallen wird. Man hofft auf die Märkte in Japan, Südkorea, Südosasien und Hongkong selbst. Mit japanischen Pornodarstellern und –darstellerinen werden die Sexszenen um eine klassische chinesische erotische Erzählung aus dem 17. Jahrhundert, in der ein junger Mann in die Welt der sexuellen Lüste eingeweiht wird, als Gerüst aneinander gereiht.

Anders als normale Ponrofilme müssen 3D-Filme ganz anders visuell vorbereitet und gedreht werden, so dass etwa die räumliche Tiefenschärfe echt wirkt und nicht verstört. Nach dem Produzenten ist die Gestaltung der Filmmotive am aufwändigsten. Man brauche etwa 60 bis 80 Prozent mehr Ausleuchtung, was sehr viel Zeit verschlinge. So soll es natürlich viele Nahaufnahmen geben, so dass der Zuschauer den Eindruck hat, er sei nur wenige Zentimeter vom Geschehen (der Sexualorgane) entfernt. Man setzt auch darauf, dass man den Film im Kino sehen muss, wenn man die Effekte haben will, dass also damit das Internet ausgetrickst würde.

Das Paradox der Pornofilme ist sowieso schon in 2D vorhanden, weil der versteckte Beobachter sieht, was die Sextreibenden meist gar nicht sehen können, zumal wenn es zum Höhepunkt kommt. Schon der Philosoph Jean Baudrillard fragte lange vor der Aussicht auf 3d-Pornos, was verführerischer sein sollte als ein Geheimnis oder die Illusion. Pornos, die alles ganz nah und enthüllt – "sichtbarer als das Sichtbare" - zeigen, entsprechen zwar dem obszönen Willen zum Wissen und zur Wahrheit, verraten aber das Geheimnis und damit die Erregung der Verführung: "Nicht die Vereinigung von Körpern ist obszön, sonder die geistige Überpräsenz des Sex. Das Obszöne ist eine Eskalation der Wahrheit, die zum kalten Rausch der Pornographie führt."