E-Bike fahren spart CO2-Emissionen gegenüber dem Fahren mit Muskelkraft

DGS vergleicht Energieaufwand für die Batterieladung mit dem für das eingesparte Essen als Treibstoff

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Dass E-Bike fahren umweltfreundlicher ist, als Autofahren ist klar, doch wie sieht es mit dem CO2-Ausstoß im Vergleich zur gleichem Strecke auf einem rein muskelangetriebenen Fahrrad aus? Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie hat einmal nachgerechnet und Energieverbrauch und Emissionen bei reinem Muskelantrieb mit denen bei Unterstützung durch ein Pedelec verglichen und kommt erwartungsgemäß zu einem für die Branche günstigen Ergebnis.

Zunächst einmal wurde mit dem Mythos vom CO2-freien Fahren mit normalen Fahrrädern aufgeräumt. Denn der durchschnittliche Nahrungsmittelmix in Deutschland verursacht schon 1.500 g CO2/kWh. Das ist also der mittlere Emissionsfaktor des Biotreibstoffs "Essen" - wenn man nicht gerade Vegetarier ist. Dazu kommt noch, dass aus jedem Joule Nahrung nur 25% in Bewegungsenergie umgesetzt werden, der Rest aber in Körperwärme.

Demgegenüber liegen die Emissionen für den Ladestrom der E-Bike-Batterien beim bundesdeutschen Strommix bei 650 g CO2/kWh und bei 100% erneuerbarem Strom bei 30g CO2/kWh. Selbst eine Ladung mit 100% Strom aus Braunkohle würde mit 1.100 g CO2/kWh weniger Treibhausgas verursachen als die "Tankfüllung" Essen.

Im Ergebnis ist es also zwar so, dass ein E-Bike, vor allem wegen seines höheren Gewichts, rund 10% mehr Leistungsaufnahme bei gleicher Strecke und Geschwindigkeit hat, aber dennoch die CO2-Bilanz besser ist, als beim Fahren mit Muskelkraft. Beim typischen Nahrungsmittelmix beträgt sie bei reiner Muskelkraft 36 g CO2/km gegenüber 6 g beim bundesdeutschen Strommix. Mit 100% EE-Strom geladen wären es sogar nur 0,3 g/km.

Noch nicht einmal Hardcore-Vegetarier können da mithalten, denn auch die ausschließliche Ernährung mit Kartoffeln vor einer Radtour würde den Emissionsfaktor des Biotreibstoffs "Essen" nur von 36 auf 4 Gramm CO2/km drücken.