2000-2009 war das wärmste Jahrzehnt seit Beginn der Messungen

Zum Auftakt des UN-Klimagipfels in Kopenhagen hat die World Meteorological Organization (WMO) den letzten Stand der Temperaturmessung vorgelegt.

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Die World Meteorological Organization (WMO) hat neue Klimadaten veröffentlicht. Für das Jahr 2009 liegen erst vorläufige Daten von Januar bis Oktober vor. Danach aber sei sehr wahrscheinlich, dass 2009 zu den zehn wärmsten Jahren seit Beginn der Messungen 1850 werden wird. Die aus Meeres- und Landoberflächen kombinierte Durchschnittstemperatur liegt 0,44 Grad Celsius (+/- 0,11) über den jährlichen Durchschnitt von 14 Grad während der Zeitspanne zwischen 1961 bis 1990.

Bislang wäre 2009 das fünftwärmste Jahr. Dabei gab es aber große regionale Unterschiede. Während die Temperaturen in den USA und Kanada kühler als durchschnittlich waren, herrschten in Teilen Südasiens und Zentralafrikas die bislang wärmsten Temperaturen. Extreme Wärme gab es häufiger vor allem in Südamerika, Australien und Südasien. Vor allem in Europa und Asien war das Frühjahr ungewöhnlich warm. In Europa war auch der Sommer sehr warm. In Deutschland gab es den wärmsten Mai. Neben Hitzewellen gab es extreme Dürreperioden (z.B. China) und heftige Stürme und Niederschläge (z.B. Frankreich). Die Ausdehnung des arktischen Meereises war die drittgeringste nach den Jahren 2007 und 2008.

Das Jahrzehnt von 2000 bis 2009 war nach der WMO das bislang wärmste Jahrzehnt. Das wird auch vom britischen Wetterdienst, dem Met Office, bestätigt, nach dem "die letzten zehn Jahre klar die wärmste Periode seit Beginn der Messung der Oberflächentemperaturen vor 160 Jahren" waren.

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Globale Durchschnittstemperaturen 1850-2009. Bild: Met Office

Das WMO verweist darauf, dass die Ergebnisse von drei komplementären Datenquellen stammen. Sie werden erhoben und sugewertet von der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), dem Goddard Institute of Space Studies (GISS) der Nasa sowie dem Hadley Centre des britischen Wetterdienstes und der Climatic Research Unit der University of East Anglia. Bei letzterer gelangten durch einen Hack Emails an die Öffentlichkeit, die für Klimaerwärmungsskeptiker eine Bestätigung für die unterstellte Verschwörung und "Klimalüge" darstellen. Die WMO macht deutlich, dass die Daten der Mitteilung von führenden Experten von anderen internationalen, regionalen und nationalen Klimainstitutionen und –zentren vor der Veröffentlichung überprüft worden sind.