Solar- und Windparks können Ökosystem der Mojave-Wüste gefährden

Kalifornische Sentaorin Feinstein will Teile der Wüste vor weiterer Verbauuung schützen.

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Wüsten erscheinen als die besten Regionen, um dort große Projekte anzusiedeln, beispielsweise Wind- oder Solarparks zur Erzeugung erneuerbarer Energie. Das Land ist nichts wert, es ist leer, es wird nichts zerstört, die Sonneneinstrahlung ist stark und es ist billig. Daher wurde auch die kalifornische Mojave-Wüste zum begehrten Standort von Projekten zur alternativen Stromerzeugung, die schließlich, so deren Vertreter, der Umwelt und das Klima schützen. Sieben Solaranlagen wurden hier bereits errichtet.

Die kalifornische Senatorin Diane Feinstein warnt aber nun davor, dass Teile der Wüste mit ihrem empfindlichen Ökosystemen von den schnell aus dem Boden schießenden alternativen Energieprojekten zerstört werden. Feinstein hat angekündigt, ein Gesetz einzubringen, das gefährdete Teile der Wüste in ein nationales Monument verwandeln und so vor Bebauung schützen soll. Dabei geht es um eine Fläche von über 200.000 Hektar. Sie wird Catellus Lands genannt, hat einst den Eisenbahnen gehört, wurde zwischen 1999 und 2004 vor allem mit dem Privaten Geld von Umweltschützern gekauft und dem Bundesstaat Kalifornien übergeben. Der aber hat das Land für jede Nutzung, abgesehen von der Ausbeutung von Bodenschätzen, freigegeben. 14 neue Anträge für Solar- und 5 für Windparks wurden bereits eingereicht, wenn auch noch nicht realisiert.

Feinstein will dies verhindern und schrieb in einem Brief an den Innenminister, dass keine Genehmigung für den Bau von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien oder für andere Zwecke genehmigt werden sollen. Sie habe nichts gegen die Entwicklung von erneuerbarer Energien, aber sie befürchtet, dass die jetzt schon beantragten Projekte die noch weitgehend ursprünglichen Lebensräume besonders zwischen dem Nationalpark Joshua Tree und dem Mojave-Naturschutzgebiet fragmentieren oder zerstören könnten: "Das ist nicht akzeptabel."

Auch David Myers, Direktor der kalifornischen Umweltorganisation Wildlands Conservancy, die den Kauf des Wüstenlandes unterstützt hat, warnt davor, dass Solarparks "das gesamte Ökosystem der Mojave-Wüste zerstören" könnten. Der Erwerb der Catellus Lands habe es ermöglicht, die Naturschutzgebiete zu verbinden und einen wichtigen und großen Korridor zu schaffen.