Klimawandel: New York City passt sich an

Bürgermeister stellt Masterplan vor, der die Stadt für den steigenden Meeresspiegel wappnen soll

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Michael Bloomberg, Bürgermeister von New York City ein 20-Milliarden-Dollar-Programm angekündigt, mit dem die Stadt an den Klimawandel angepasst werden soll. Zuletzt hatte Tropensturm "Sandy" Ende Oktober 2012 gezeigt, wie verwundbar die Metropole ist. U-Bahnstationen liefen mit Wasser voll, die Stromversorgung fiel großflächig aus und rund 100 Menschen kamen entlang der Küste in New York und den Nachbarstaaten ums Leben. Der wirtschaftliche Schaden betrug allein in New York City 19 Milliarden US-Dollar.

Wenige Wochen vor "Sandy" hatten Wissenschaftler und Küstenschutzingenieure davor gewarnt, dass die Stadt nicht ausreichend gegen Hochwasser geschützt sei. Ein mit dem neuen Programm veröffentlichter Bericht geht davon aus, dass an der US-Ostküste bereits in 40 Jahren der Meeresspiegel um 60 Zentimeter oder mehr über dem heutigen Niveau liegen könnte.

Damit läge der Anstieg dort deutlich über dem erwarteten globalen Durchschnitt, was allerdings nicht unrealistisch ist. Im letzten Sommer hatte eine Studie US-amerikanischer Wissenschaftler gezeigt, dass in der Küstenregion um New York seit 1990 der Meeresspiegel um zwei bis 3.7 Millimeter pro Jahr gestiegen ist. Im globalen Mittel betrug der Anstieg hingegen in dieser Zeit 0,6 bis einen Millimeter pro Jahr.

Neben der wachsenden Gefahr von Sturmflutschäden kommen aber auch andere Probleme auf die Stadt zu. So ist zum Beispiel damit zu rechnen, dass die Niederschlagsmengen zunehmen werden. Vor allem Starkregen wird voraussichtlich extremer ausfallen. Die Zahl der Hitzetage wird sich in der Hafenmetropole, die schon jetzt im Sommer oft unter drückender Schwüle leidet, bis zur Mitte des Jahrhunderts vermutlich verdoppeln. Nach Daten, die die New York Times zitiert erlebte die Stadt zwischen 1971 und 2000 im Jahr durchschnittlich 18 Tage über 90 Grad Fahrenheit (32,22 Grad Celsius). Um das Jahr 2050 herum könnte dieser Durchschnittswert auf 57 geklettert sein.

Zu den rund 250 Vorschlägen für Anpassungsmaßnahmen gehören flexibel einsetzbare Flutmauern für Manhattan sowie Deiche und Fluttore für andere Teile der Stadt. Auch Strände und Dünen sollen neu angelegt werden. Daneben gibt es eine ganze Reihe von Maßnahmen zur Sicherung der Infrastruktur, ein Kreditprogramm für Hauseigentümer, die sich besser gegen Hochwasser schützen wolle,n und strengere Regeln für Strom- und Gasversorger.