Sonnenstrom auch in der Nacht

Stromspeicher werden ab Mai gefördert

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Ab dem 1. Mai legt das Bundesumweltministerium ein Förderprogramm für Solarstromspeicher auf. Bisher kosten Komplettsysteme auf Lithium-Ionen-Basis noch um die 2.000 € pro Kilowattstunde Speicherkapazität. Mit der Markteinführung sollen sie nach einem Szenario von Lux-Research bis 2022 um die 375 Euro/kWh kosten. Außerdem geht es auch um die Weiterentwicklung anderer Batterietypen u.a. auf Basis von Blei, Natrium-Nickel-Chlorid und Vanadium Redox-Flow.

Durch die Zwischenspeicherung sollen Einspeisespitzen zur Mittagszeit vermieden werden und der Eigenverbrauchsanteil am selbst erzeugten Solarstrom steigen. Peter Altmaier kündigte in seinen "Strompreisbremse"-Plänen allerdings an, sein Ministerium gedenke, sich einen Teil der Fördergelder gleich wieder zu holen. So ist geplant, zwar weiterhin eine (weiter abgesenkte) Einspeisevergütung zu zahlen, im Gegenzug soll aber eine neue Abgabe bzw. Stromsteuer auf den Eigenverbrauchsstrom erhoben werden.

Das neue Förderprogramm für Solarspeicher bis 30 kW soll als Erneuerbare-Energien-Programm "Speicher" über die KfW als besonders zinsgünstige Darlehen abgewickelt werden. Dazu soll noch ein vom BMU finanzierter Tilgungszuschuss von 30 Prozent der Kosten des Speichersystems kommen. Das Programm soll rückwirkend für alle ab 2013 in Betrieb genommenen Anlagen gelten. Allerdings muss sich der Anlagenbetreiber verpflichten, die Leistungsabgabe der Solaranlage am Netzanschlusspunkt auf maximal 60 Prozent der installierten Leistung zu begrenzen – das dürfte unproblematisch sein, im Eigenheimbereich liegt der Eigenverbrauchsanteil bei PV-Anlagen mit Speicher typischerweise bei 60-70 Prozent.

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat den Nutzen von Batteriesystemen bei kleinen PV-Anlagen vor kurzem untersucht. Es kommt zu dem Ergebnis, dass der Einsatz von dezentralen Speichern die Netzspannung stabilisiert und so die Anschlusskapazitäten für den weiteren Ausbau der Erneuerbaren erhöht. Einspeisespitzen würden um bis zu 40 Prozent reduziert. Perspektivisch würde eine Rückspeisung in das Elektrizitätsnetz diese Effekte noch erhöhen und auch zu einer Stabilisierung der Preise an der Strombörse beitragen.

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Solarstromspeicher puffern Spitzenstrom und machen ihn auch außerhalb der Sonnenscheinzeiten verfügbar. Bild: BSW-Solar http://www.solarwirtschaft.de/fileadmin/media/Grafiken/pdf/PV-netzoptimierter_Betrieb_130124-G.pdf