Riesige Unterschiede im BIP pro Kopf zwischen den europäischen Regionen

Bulgarische und rumänische Regionen liegen weit unter dem EU-Durchschnitt, Inner London mit 343 Prozent am weitesten darüber

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In der EU ist der Wohlstand bzw. das BIP pro Kopf höchst ungleich verteilt. Das BIP, von Eurostat ausgedrückt in Kaufkraftstandards (KKS), gibt zwar Hinweise auf die wirtschaftliche Aktivität eines Landes oder einer Region, sagt aber nur indirekt etwas über den individuellen Wohlstand aus. Eurostat hat nun einen Bericht über die Unterschiede des BIP pro Kopf im Jahr 2008 in den 271 Regionen (NUTS) vorgelegt, in die die EU-27 für statistische Zwecke zur besseren Vergleichbarkeit aufgeteilt wurden.

Der EU-weite Durchschnitt liegt bei 25.100 Euro. Am weitesten auseinander liegen die bulgarische Region Severozapaden mit einem BIP von 3.000 Euro, nach den KKS von 7.100, und die Region Inner London 88.300 Euro (KKS: 85.800). Während in der bulgarischen Region so das BIP pro Kopf (KKS) bei 28 Prozent bezogen auf den Durchschnitt liegt, ist es in Inner London mit 343 Prozent am höchsten.

Unter den zehn ersten Plätzen finden sich acht Hauptstadtregionen, alle 10 sind Großstadtregionen: Nach Inner London kommen Luxemburg, Brüssel, Groningen, Hamburg (188 Prozent), Prag, Ile de France, Stockholm, Bratislava und Wien. Oberbayern rangiert mit 33.900 Euro (162%) an 11. Stelle, Bremen folgt mit 33.500 Euro an 12. Stelle (158%). Eurostat weist darauf hin, dass das BIP pro Kopf sehr stark von Pendlerströmen abhängt, wie das beispielsweise in Luxemburg der Fall ist.

In Deutschland gibt es die meisten wirtschaftsstarken Regionen, hier finden sich 10 Regionen, in denen das BIP pro Kopf höher als 125 Prozent liegt, in den Niederlanden sind es 5, in Österreich und Großbritannien je 4. Die Regionen mit dem geringsten BIP pro Kopf liegen in Bulgarien und Rumänien. 64 Regionen liegen unterhalb von 75 Prozent des Durchschnitts, davon 15 in Polen, in der Tschechischen Republik und Rumänien je 7.