Französischer Regierungssprecher schließt Burka-Verbot nicht aus

Der Minister für Immigration, Integration, nationale Identität und solidarische. Entwicklung spricht sich allerdings gegen ein Gesetz zum Gesichtsschleier aus. Die Schleier-Debatte in Frankreich geht weiter.

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Eines ihrer Ziele haben die französischen Parlamentarier mit ihrer "Burka-Initiative" schon erreicht, die Diskussion über das Tragen der Gesichtsschleier bzw. Ganzkörperverhüllungen im laizistischen Frankreich ist in vollem Gange. Nachdem sich schon die Staatssekretärin Fadela Amara, zuständig für Stadtentwicklung, scharfzüngige Tochter eines algerischen Bauarbeiters, mit einer Äußerung zugunsten eines etwaigen Verbots der Burka ("Sarg der Freiheit") und der Niqab aussprach, meldeten sich nun auch prominentere Vertreter der Regierung zu Wort - allerdings mit ganz unterschiedlichen Auffassungen.

So hält Einwanderungsminister Eric Besson ein Gesetz zum Gesichtschleier als "wenig effektiv", zudem würden damit Spannungen geschaffen, die im Augenblick nicht vorkommen. Dagegen zeigte sich Regierungssprecher Luc Chatel einem Burka-Verbot gegenüber aufgeschlossen:

"Wenn man sich klar vor Augen hält, dass das Tragen der Burka auferlegt wird, was ganz im Gegensatz zu den republikanischen Prinzipien steht, dann könnte die Regierung und das Parlament daraus alle Konsequenzen ziehen."