Dramatischer Verlust der Artenvielt

Nach einer WWF-Studie hat die Artenvielfalt in den letzten 30 Jahren um ein Viertel abgenommen.

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Nach dem von der Umweltstiftung WWW anlässlich der 9. UN-Umweltgipfel zur biologischen Vielfalt in Köln veröffentlichten Living Planet Index 2008 geht es mit der Artenvielfalt von Tieren stark bergab. Untersucht wurden 4000 Populationen von 1500 Tierarten, die auf dem Land, im Meer oder im Süßwasser leben. Zwischen 1970 und 2005 ist danach die Artenvielfalt um 27 Prozent zurückgegangen, das heißt, dass eine von vier Tierarten in den letzten 30 Jahren verschwunden ist. Zudem sind viele Populationen dramatisch geschrumpft. Die Klimaerwärmung spiele noch kaum eine Rolle für den Verlust der Artenvielfalt, die Menschen sind primäre Ursache durch Zerstörung natürlicher Lebensräume, Überausbeutung von Populationen oder Umweltverschmutzung. Auch die Ausbreitung invasiver Arten durch die Globalisierung spiele eine Rolle.

Zwar sei nach den 80er und 90er Jahren derzeit eine Verlangsamung des Aussterbens zu beobachten, der WWF fürchtet aber, dass dies nur vorübergehend ist und eine Trendwende nicht erreichbar wurde. Besonders dramatisch sei das Artensterben "im asiatisch-pazifischen Raum, wo der Index für Land- und Süßwasserarten seit 1970 um über 70 Prozent gefallen ist. So ist der Jangste-Flussdelfin vermutlich ausgestorben." Obgleich die EU den Verlust der biologischen Vielfalt bis 2010 stoppen wollte, sei zwischen 1990 und 2005 die Artenvielfalt für Tiere, die an Land oder im Süßwasser leben, um 35 Prozent zurückgegangen. "Die Beanspruchung natürlicher Ressourcen hat seit Anfang der 1960er Jahre bis 2003 um 250 Prozent zugenommen", so der WWF-Report. Die Menschheit verbrauche mehr an natürlichen Ressourcen, als nachhaltig gedeckt werden könne. Eigentlich wäre dafür eine Welt notwendig, die um 1,25 größer ist als unsere Erde. Aussichten auf eine Trendwende gibt es auch hier nach dem WWF nicht.