Eine Kapsel päpstlichen Blutes geht auf Tournee durch Mexiko

Vatikan liefert die bislang originellste Idee zur Bekämpfung der Bandenkriminalität

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Eine Kapsel mit dem von Blut Johannes Paul II wird nächste Woche nach Mexiko gebracht, wo sie auf Tournee gehen wird und an 100 verschiedenen Orten angeschaut werden kann. Auf der Wanderaustellung könnten interessierte Besucher des katholischen Landes nebst dem Blut des früheren Stellvertreter Jesu, das ihm angeblich 2005 abgenommen wurde, auch verschiedene Reliquien begutachten, darunter auch eine Art Kopie seiner Totenmaske.

Der mexikanische Rat der katholischen Beschöfe erhofft sich davon eine heilende Wirkung auf die Bewohner des Landes, das von Bandenkriegen zerrüttet wird. So wird der PR-Sprecher des Rates mit den Worten zitiert:

"In der Wahrnehmung Mexikos als Land, das in Terror, Schmerz, Hoffnungslosigkeit, Angst, Rache und Hass getaucht ist, als Folge von Unsicherheit und Gewalt (..) bietet die ehrfürchtige Verehrung von Reliquien eine Möglichkeit für die Getauften und die Menschen guten Willens ihre Augen Gott zuzuwenden."

Die päpstliche Blutkapsel-Reise ist ganz sicher eine der originellsten Ideen zur Bekämpfung der Bandenkriminalität, die es weltweit gibt, die Hoffnung auf Wirkmächtigkeit ist allerdings beschränkt. Zumindest, was die Mitglieder der verbrecherischen Banden selbst angeht. Denn wie es die italienischen Namensgeber der mexikanischen Drogenmafia vorexerzieren, schließen der rechte Glauben und die Bekräftigung desselben durch bildkräftige zeremonielle Rituale nicht aus, dass man sein Geschäft weiterhin als Killer verrichtet.

Siehe dazu auch: Die brutalste Mafiagang der Welt